IAD?

Schon zum fünften Mal feiern wir den Internationalen Tag der Asexualität, um die Sichtbarkeit von Ace-Organisationen weltweit sowie die Vernetzung untereinander zu fördern. So findet beispilsweise ein 24-Stunden-Livestream statt, neben einigen lokalen Veranstaltungen. (Hier ist die passende Unterseite des IAD.)

AktivistA hat sich dieses Jahr entschlossen, unsere politischen Forderungen neu zu fassen — wobei wir natürlich wissen, dass wir in Deutschland verhältnismäßig sicher unterwegs sind.

Damit das so bleibt, haben wir im Lauf der letzten zwölf Monate immer wieder Kampagnen und Wahlaufrufe unterstützt. Manchmal fühlen wir uns trotzdem ein wenig einsam und nicht gehört.

Wenn es euch ähnlich geht: Wir suchen weiterhin Mitstreitende aus dem kompletten asexuellen Spektrum! Vielleicht wollt ihr Mitglied werden? Wir freuen uns über neue Leute und über frische Ideen, die wir mit euch umsetzen können. Wir brauchen zahlreiche Perspektiven, um so inklusiv wie möglich zu werden. Und klar: Je mehr Menschen wir im Verein haben, desto überzeugender klingen wir für die Politik.

Eine Gruppe von acht Personen unterschiedlichen Alters, Geschlechts, Hautfarben und Able-Bodied-Ness. Sie sind umgeben von Herzen in verschiedenen Ace- und Aro-Flaggen-Farben. In der Titelzeile steht "Was wir fordern". Der Untertitel lautet "#IAD2025". Außerdem am Rand: das AktivistA-Logo und die Quellenangaben.

Unsere Forderungen

Inklusion in queeren Kontexten

  • Wir fordern die Ergänzung des “A” im Akronym “LSBTIQ*”, wenn es als Synonym für die gesamte queere Community verwendet wird. Wir betonen dabei, dass das “A” nicht nur für das asexuelle Spektrum steht, sondern unter anderem auch für das aromantische Spektrum oder Agender.
  • Wir fordern, dass queere Aktionspläne, queere Beratungsstellen und Schulaufklärungsprojekte das asexuelle Spektrum standardmäßig inkludieren.
  • Wir fordern, dass Aufklärung über das asexuelle und aromantische Spektrum in Lehrpläne im Bereich Soziale Arbeit, Beratung, Psychotherapie, Medizin, Pädagogik, Justiz und ähnlichem standardmäßig mit anderen Orientierungen stattfindet. Wenn dies im Studium bzw. der Ausbildung nicht erfolgt ist, fordern wir qualifiziertere Weiterbildungsangebote.
  • Wir fordern, dass Aufklärung über das asexuelle und aromantische Spektrum verpflichtend in die Lehrpläne zur Sexualaufklärung aufgenommen wird. Der Unterricht sollte über alle bekannten Orientierungen aufklären, Menschen so konsensuelle Sexualität ermöglichen und ihnen helfen, Grenzen zu setzen.

Grundrechte

  • Wir unterstützen die Forderung, die schützenswerten Kriterien in Artikel 3 des Grundgesetzes um die sexuelle Orientierung zu erweitern und fordern bei dieser Gelegenheit, auch die romantische Orientierung zu ergänzen.
  • Wir fordern Familienverträge oder Verantwortungsgemeinschaften , damit sich zwei oder mehr Menschen unabhängig von einer romantischen Paarbeziehung verpflichten können, Verantwortung füreinander zu übernehmen. Solche Verantwortungsgemeinschaften sollten in Bezug auf Adoption, Recht auf Zugang zu medizinischen Informationen oder Erbrecht monogamen Beziehungen rechtlich gleichgestellt sein.

Schluss mit der Pathologisierung

  • Wir fordern eine Aktualisierung des medizinischen Diagnosehandbuchs ICD. Die Diagnose HSDD “Mangel oder Verlust an sexuellem Verlangen” muss dahingehend konkretisiert werden, dass sie nicht bei einer Identifikation auf dem asexuellen Spektrum zu stellen ist.
  • Wir fordern, dass Hilfesuchende über die Existenz des asexuellen Spektrums aufgeklärt werden müssen, wenn sie es noch nicht kennen, und dass Asexualität nicht als “verminderte Libido” gilt. Dazu benötigt es außerdem eine entsprechende Sensibilisierung und Weiterbildung des medizinischen und therapeutischen Personals.
  • Wir fordern, dass ein Bewusstsein dafür geschaffen wird, dass auch Menschen, die sich auf dem asexuellen Spektrum orientieren, Minderheitenstress erleben können, der “klinisch bedeutsam” sein kann und sich so auf die Gesundheit au swirkt, ohne dass dabei die Orientierung selbst einen Therapiebedarf darstellt.
  • Wir fordern, dass Gesetz zum Verbot von Konversionsmaßnahmen so anzupassen, dass asexuelle Person ebenfalls vor Konversionsversuchen geschützt sind.

Repräsentation

  • Wir fordern, dass queere Literatur und Geschichte in die Lehrpläne aufgenommen werden und dabei auch entsprechende Beispiele aus dem asexuellen Spektrum vertreten sind.
  • Wir fordern, dass Kulturschaffende aller Bereiche ein stärkeres Bewusstsein dafür entwickeln, asexuelle und aromantische Lebensweisen und Erfahrungen sichtbar zu machen.

 

Lust bekommen? Oder habt ihr Fragen? Dafür gibt es unser Kontaktformular.

Diese Seite steht unter CC BY-SA 4.0.
CC BY-SA 4.0

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..