Was ist Gray-Asexualität?

Warum grau?

Menschen, die asexuell sind, empfinden keine sexuelle Anziehung und/oder kein Verlangen nach sexueller Interaktion.
Für Menschen, die sich nicht als asexuell beschreiben, gibt es den Begriff allosexuell.

Wie immer in der Biologie gibt es aber keine absolute Grenze zwischen derartigen Gruppen. So gibt es neben Heterosexualität (die sexuelle Anziehung zum „anderen“ Geschlecht) und Homosexualität (die sexuelle Anziehung zum gleichen Geschlecht) Bisexualität und Pansexualität. In beiden Fällen schließt das die Anziehung zum eigenen und mindestens einem anderen Geschlecht ein. Das heißt: Es gibt mehr als zwei Geschlechter.

Ähnlich ist es bei Asexualität und Allosexualität: Es tut sich eine Art Graubereich auf. Deswegen hat die Flagge für Asexualität einen grauen Balken. Da die asexuelle Community von diesen Graustufen weiß, spricht man oft von einem asexuellen Spektrum.
Als Kurzform gibt es im Deutschen eine Schreibweise mit Unterstrich: A_sexualität.
Menschen, die in Bezug auf die sexuelle Anziehung mit asexuellen Menschen viele, aber nicht alle Erfahrungen teilen, sind deshalb
eingeladen, sich als „asexuell“ zu beschreiben. Sie sind in asexuellen Räumen willkommen.

Einige dieser Menschen bevorzugen es aber, den grauen Bereich zu benennen. Sie verwenden Begriffe wie gray-asexuell, gray-A, gray-ace, semisexuell, im Graubereich und allerlei mehr.

Die Flagge für Grau-Asexualität: Fünf Balken in lila, grau, weiß, grau und lila.

Ein Graubereich ist von sich aus uneindeutig.

Gray-Aces könnten zum Beispiel:

• nur wenige Male in ihrem Leben überhaupt sexuelle Anziehung erfahren haben.

• sexuelle Anziehung oder sexuelles Verlangen nur an ein paar Tagen im Jahr empfinden.

• ab und an ein Verlangen nach sexueller Interaktion empfinden, das so gering ist, dass sie dem nicht weiter nachgehen.

• sexuelle Anziehung in einem Gemisch von Gefühlen empfinden, das z. B. zum allergrößten Teil aus ästhetischer Anziehung besteht.

• nur anfänglich beim Kennenlernen sexuelle Anziehung erfahren, die sich nach kurzer Zeit jedoch wieder verflüchtigt (auch: fraysexuell).

• eine große Fluidität ihrer sexuellen Anziehung erleben (auch: aceflux).

• nie wirklich genau wissen, ob das, was sie erleben, sexuelle Anziehung oder etwas anderes ist.

• sexuelle Anziehung nur unter sehr bestimmten Umständen erleben (z. B. demisexuell).

Die genannten Beispiele stellen außerdem nur einen kleinen Ausschnitt dar.

Manche Menschen finden sich vielleicht in dieser Aufzählung wieder, möchten sich aber lieber nicht als grayasexuell (oder wie auch immer) bezeichnen. Andere mögen sich nicht wiederfinden, aber trotzdem feststellen, dass (gray-)asexuell der Begriff ist, mit dem sie am besten beschreiben, wie sie bezüglich Sex, Partnersuche und körperlicher Nähe fühlen.

Für viele gray-asexuelle Erfahrungen gibt es eigene Begriffe, die manche Personen aufgrund ihrer Klarheit bevorzugen. An gray-ace schätzen dagegen einige die offene Unbestimmtheit. Denn für etliche Gray-Aces ist sexuelle Anziehung eine recht verwirrende Erfahrung, die sie gar nicht genauer einordnen können oder wollen.

Quellen:

Many ways to be between

https://theacetheist.wordpress.com/2014/06/30/experiences-attractioninfrequently-
doesnt-cut-it

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