Was ist Aromantik?

Aromantik ist eine romantische Orientierung. In vielen Fällen empfinden aromantische Personen wenig oder keine romantische Anziehung
zu anderen Menschen. Aromantik kann aber auch bedeuten, dass kein Interesse an romantischen Beziehungen besteht oder Romantik ein Gefühl von Ablehnung hervorruft.

Was ist eine „romantische Orientierung“ und was bedeutet „romantische Anziehung“?

Die romantische Orientierung beschreibt, zu Personen welcher Geschlechter sich ein Mensch romantisch hingezogen fühlt. Die Vorsilben entsprechen denen der sexuellen Orientierungen, z. B. homo-, hetero-, bi-, pan- oder aromantisch.
Als romantische Anziehung bezeichnen viele das Gefühl von Verliebtheit oder den Wunsch nach romantischen Momenten mit bestimmten Personen. Romantische und sexuelle Anziehung können unabhängig voneinander empfunden werden.

Was ist der Unterschied zwischen Aromantik und dem aromantischen Spektrum?

Die Gefühle, die wir für andere Menschen haben, können sehr vielfältig sein. Bei der Frage, ob eine Person eine Form von Anziehung empfindet, passt nicht immer nur ein einfaches „Ja“ oder „Nein“ als Antwort. Vielmehr liegt ein ganzes Spektrum dazwischen. Hier gibt es Menschen, die sich nicht vollständig unter der Bezeichnung „aromantisch“ wiederfinden, sich aber auch nicht als „romantisch“ empfinden. Manchmal wird auch die Abkürzung „arospec“ (aromantic spectrum) aus dem Englischen verwendet.

Lässt sich dieses Spektrum noch etwas genauer beschreiben?

Es gibt eine Vielzahl an romantischen Orientierungen, die sich in diesem Spektrum finden lassen. Die beiden bekanntesten sind grau/gray/grey-(a)romantisch und demiromantisch.
„Grauromantisch“ beschreibt u. a. Personen, die nur selten, schwach oder unbeständig romantische Anziehung empfinden. Manchmal besteht die Anziehung auch nur unter gewissen Umständen oder der romantische Charakter der Anziehung ist nicht eindeutig.
Als „demiromantisch“ bezeichnen sich oft Personen, die romantische Anziehung erst dann empfinden, wenn bereits eine enge emotionale Bindung zu dem anderen Menschen besteht.
Darüber existiert eine Vielzahl von weiteren Begriffen, die aromantische Empfindungen bis ins Detail aufschlüsseln. Viele dieser Begriffe sind noch nicht fest etabliert und unterliegen einem beständigen Wandel.

Warum ist die romantische Orientierung für einige Menschen wichtig?

Ob die explizite Benennung der romantischen Orientierung wichtig ist, unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Viele Personen fühlen sich romantisch und sexuell zu den gleichen Geschlechtern hingezogen. Sie unterscheiden daher selten zwischen verschiedenen Arten von Anziehung. Für andere kann eine Unterscheidung jedoch hilfreich sein, um ihre Empfindungen zu beschreiben. Sie bezeichnen sich beispielsweise als heterosexuell und aromantisch oder asexuell und homoromantisch.
Manche Menschen bezeichnen sich auch ausschließlich als aromantisch, ohne ihre sexuelle Orientierung weiter zu benennen.

Welche Beziehungen führen aromantische Menschen?

Manche aromantische Menschen haben keinen Bedarf, irgendeine Beziehung zu führen, andere dagegen schon. Aromantische Beziehungen können jede Form annehmen und dabei auch Elemente beinhalten, die traditionell als romantisch bezeichnet werden.

Beziehungsmodelle, die wir besonders bei aromantischen und asexuellen Menschen finden, sind platonische Beziehungen und queer-platonische oder quasi-platonische Beziehungen (QPR).
QPRs können unterschiedliche Formen annehmen, je nachdem, was gut für die beteiligten Personen funktioniert. Solche Beziehungen sind im Detail sehr individuell, aber Menschen in einer QPR übernehmen meist Verantwortung füreinander. Sie geben ihrer Beziehung bewusst einen Namen, der diese Verbindlichkeit betont. Auch Menschen, die weder aromantisch noch asexuell sind, können ihre Beziehungen platonisch oder als QPR gestalten.

Quellen:

https://www.aromanticism.org/en/faq
https://acesandaros.org/learn/courses/understanding-asexuality-and-aromanticism

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