Heute ist der Internationale Tag gegen Queerfeindlichkeit! Häufig auch bekannt als IDAHOBIT(A+), also International Day Against Homo-, Bi-, Inter- and Transphobia. Dieser Aktionstag hat nach und nach immer mehr Buchstaben dazu bekommen, los ging es mal, je nachdem wo man nachschlägt, nur mit dem „H“, oder auch noch dem „T“. Leider fällt das „A“, auch innerhalb der queeren Community, oft hinten runter. Wir wissen also genau, wie blöd es ist, wenn mensch sich in den Buchstaben nicht wiederfindet. Deshalb haben wir uns für die Bezeichnung „Internationaler Tag gegen Queerfeindlichkeit“ entschieden.
Feindlichkeit gegen Menschen auf dem asexuellen Spektrum sieht nicht unbedingt so aus, wie das, woran Menschen bei Worten wie Homophobie oder Transphobie denken. Ähnliches gilt für Menschen auf dem aromantischen Spektrum.
Trotzdem gibt es Anfeindungen, Ausgrenzung und Diskriminierung gegen Menschen im Aspec*. Nur so viel zur Illustration: Nach Zahlen aus der Ace Community Survey von 2019 trauen sich über 50 % alles Aces nicht sich bei ihren Familien zu outen, aus Angst vor negativen Reaktionen. Das sollte deutlich machen, warum auch Menschen aus dem Aspec beim Internationalen Tag gegen Queerfeindlichkeit mit bedacht werden müssen.
Die „Anfeindungen „ liegen hier eher beim Ehepartner, der zwar davon weiß , es offiziell auch nach eigenen Worten „absolut Versteht“ und letztendlich doch nichts verstanden hat. Läuft eine einseitige A-Ehe tatsächlich immer auf eine Trennung hinaus😢😢Es gibt doch so unendlich vieles Andere als das Eine. Ich werde es nie wirklich verstehen.
Das tut uns leid zu lesen. Nicht alle gemischten Beziehungen scheitern, aber natürlich ist es mal mehr und mal weniger schwierig, unterschiedliche bis widerstreitende Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen. Wichtig dabei ist, dass am Ende ein Konsens dabei herauskommt, also der „Kompromiss“ nicht dazu führt, dass sich eine der beteiligten Personen verbiegen muss. Manche Paare behelfen sich mit ethischer Nicht-Monogamie, aber das ist natürlich nicht für alle eine Lösung.
Alles Gute dir!
Es gibt unendlich viele Eigenschaften/Persönlichkeitsmerkmale und Interessen/Vorlieben, die auf eine „negative Resonanz“ in der Familie oder der Umwelt stoßen können. Aber das ist vermutlich nicht gemeint wenn in der Öffentlichkeit von Diskriminierung, Anfeindungen oder gar Feindlichkeit gegen Menschen die Rede ist?
Wenn 50% der eigenen Familienmitglieder quasi Feinde der Asexuelle sind wäre das schon sehr bedenklich und sollte tatsächlich stärker thematisiert werden. Ansonsten trägt eine solche Begriffspolarisierung aber wohl nicht wirklich zur Lösung realer Probleme bei. Zumal dann nicht, wenn nicht mehr sauber zwischen persönlichen/privaten, gesellschaftlichen und politischen bzw. institutionellen Mechanismen bzw. Dimensionen unterschieden wird.
p.s. Asexuellen, die nicht „queer“ sind, werden auch nicht in einem „Internationaler Tag gegen Queerfeindlichkeit“ inkludiert könn(t)en aber ebenso Ziel von Feindlichkeiten sein.
Die Inklusions-/Exklusions-Problematik von Buchstabenreihungen versus „queer“ ist uns klar. Eventuell kommen wir zu unterschiedlichen Anlässen auch zu unterschiedlichen Lösungen.
Der Post ist für Social Media entwickelt worden, daher war etwas Kürze vonnöten. Es gibt aber Daten zum Coming-out in Bildungsinstitutionen. Wenn Menschen glauben, sich anderen diesbezüglich nicht öffnen zu können, also Angst haben, dann spricht das vor allem dafür, dass sie befürchten, dass diese anderen gesellschaftlich verbreitete Vorurteile auf sie reproduzieren könnten. (Da wäre dann die Verbindung der Sphären.)
Und allein, dass das deutsche Verbot von Konversionsversuchen Asexualität als vermeintlich gewünschtes Verhalten in der Gesetzesbegründung nennt, sollte einen Hinweis auf die Schwierigkeiten geben, die es im Gesundheitsbereich gibt.
Dass es gerade auch international gesehen Probleme gibt würde ich auch nicht bestreiten aber es liegen eben Welten zwischen „möglichen negativen Reaktionen der Umwelt“ und „Todesstrafe“ was ja z.B. bei der Homosexualität in etwa dem weltweiten „Spektrum“ entspricht. Letzteres ist offensichtlich Feindlichkeit das andere imho nicht. Nach der Studienlage zur „Konversationstherapien“ für Asexuelle in Deutschland werde ich mal suchen wage aber doch zu bezweifeln, dass das wirklich ein (strukturelles) Problem darstellt.
bzgl. queer erwarte ich mir nicht mehr viel und weise eigentlich nur noch darauf hin damit das Problem nicht in Vergessenheit gerät. Vielleicht sickert es ja auch mal bis „Social Media“ durch aber von meiner Seite aus besteht diesbezüglich keine Gefahr denn ich werde mich dort weiterhin raus halten. 😉
Der Kern des Problems liegt leider schon in der politisch getrieben Bedeutungsveränderung des Begriffs selbst begründet (vermutlich ähnlich wie bei der Buchstabenreihe, die auch nicht mehr wirklich „unpolitisch“ verstanden werden kann). Ich sehe daher keine Lösung es sei denn es gelingt den Begriff (wieder) zu entpolitisieren denn entweder man vertritt diesen Standpunkt oder eben nicht.
Wenn man z.B. die Wikipedia von 2006 mit jetzt vergleicht:
„Queer [ˈkwɪɹ] bezeichnet im Englischen als Adjektiv Dinge, Handlungen oder Personen, die von der Norm abweichen; ursprünglich drückte es meist eine negative Einstellung zu der Abweichung oder dem Abweichler aus (Konnotation).“
dann bezieht sich die Definition zunächst noch nicht auf die politische Einstellung und noch nicht mal ausschließlich auf den sexuellen/geschlechtlichen Bereich und ist abzüglich der ggf. negativen Konnotation somit auch wesentlich inklusiver als die (zumindest laut der ja nicht gerade unpolitischen Autoren der Wikipedia in diesem Bereich) aktuelle „Mainstream Betrachtung/Verwendung“:
„Das Adjektiv queer [‚kwɪə(ɹ)] ist eine anglizistische Sammelbezeichnung für Personen, Handlungen oder Dinge, die durch den Ausdruck ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität eine Abgrenzung zur gesellschaftlichen Cisgender-Heteronormativität vollziehen.“
außerdem gilt laut Artikel:
„Theoretisch ist die Queerbewegung eng mit den geisteswissenschaftlichen Denkrichtungen des Poststrukturalismus und des Postmodernismus, der Diskursanalyse und der Gender-Theorie verbunden. Eine besondere Rolle spielen für die queere Bewegung die Werke des französischen Philosophen Michel Foucault und der US-amerikanischen Gender-Theoretikerin Judith Butler. Weitere Vordenker sind Eve Kosofsky Sedgwick und Michael Warner.“
Was im Grunde ja nichts anderes ist als eine Gleichsetzung von Queer mit dem queerfeministischen Weltbild. Anhänger dieser doch sehr speziellen Denkrichtung zu sein kann aber ja ganz offensichtlich nicht viel mit der sexuellen Orientierung des Einzelnen zu tun haben.
Oben sollte natürlich „Konversionstherapien“ stehen. Konversationstherapien helfen zwar meist nicht viel sind aber auch deutlich weniger schädlich 😉