Ich hatte ja einen kleinen Nachschlag versprochen, nämlich die Beiträge von Besuchenden unseres Infostands auf der Hamburg Pride zu unseren zwei Pappschild-Fragen: Was bedeutet Intimität für dich? Wie drückst du Zuneigung aus?
Ursprünglich wollte ich meine Auswahl an Antworten nach Themen ordnen, doch man hätte sehr viele Kategorien aufmachen müssen. Daher habe ich die Zettel einfach einmal gemischt und gebe nun in einer zufälligen Reihenfolge wieder, was darauf stand. Smileys und Herzchen wurden von den Personen selbst hinzugefügt.
Öfter nachfragen, wie z. B. der Tag war? Wie fühlst du dich?
Kleinigkeiten mitbringen, die der anderen Person eine Freude machen. Nachrichten / Notizen auf dem Frühstückstisch
Zusammen morgens RDR2 spielen und dabei Assam-Tee trinken 🙂
Intimität ist für mich nicht zwingend mit körperlicher Nähe verbunden. Es ist hauptsächlich Vertrauen und Verbindung. <3
Zuneigung… Habt ein Ritual, was nur ihr beide teilt!
Tiefe Gespräche über das eigene Innenleben
Grenzen wahrnehmen, Bedürfnisse akzeptieren
Mir trotz ADHD-Scatterbrain relevante Details (Ereignisse, Vorlieben, Abneigungen) merken
Bedingungsloses Vertrauen. Zweisamkeit auf allen Ebenen. Verbundenheit
Zusammen lachen & zusammen schweigen können <3
Knuddeln <3
Backen (essen)
Indem ich in meiner verrückten 60-Stunden-Woche-Routine trotzdem immer Zeit für meine Friends freihalte <3
Wenn am Hamburger Rathaus die Regenbogenflagge weht, heißt es wieder: drei Tage Pride-Straßenfest! Unser Infostand befand sich diesmal ganz in der Nähe des eindrucksvollen Gebäudes. Gemeinsam mit Gruppen wie der AIDS-Hilfe, dem queeren Sportverein „Startschuss“ und 100 % Mensch hatte man uns auf dem Rathausmarkt platziert.
Zusätzlich zu unserem altbewährten Informationsmaterial hatten wir diesmal unter anderem eine Auflistung von Microlabels mit den dazugehörigen Flaggen sowie einige Exemplare der Broschüre „Einblick in das Aspec“ dabei. Und Süßigkeiten für das nicht abgebildete Glücksrad! Während unserer ersten Stunden am Freitag bestand unsere Kundschaft hauptsächlich aus jüngeren Straßenfest-Besuchenden, die gern einmal drehen wollten. Für sie hatten wir schwierige Scherzfragen („Was hat vier Beine und kann fliegen? Zwei Vögel!“), während das ältere Publikum wie üblich Begriffe aus dem asexuellen und aromantischen Spektrum definieren sollte. Unsere „Glücksrad-Diensthabenden“ gaben alles, um Unsicheren auf die richtige Fährte zu helfen, und es ergab sich vielfach ein guter Austausch.
Richtig voll wurde es auch in diesem Jahr erst am Samstag nach der Demonstration; ab diesem Zeitpunkt kamen uns plötzlich auch zahlreiche Personen aus den o. g. Spektren besuchen. Viele Buttons fanden ihren Platz an T-Shirts und Taschen. Dabei war vor allem die kombinierte Aro-Ace-Flagge beliebt, die wegen ihrer Farbgebung auch „Sunset-Flagge“ genannt wird. Dies mag auch daran liegen, dass mittlerweile an vielen Ständen Merch in den Ace- und Aro-Farben erhältlich ist, während die Kombination aus beidem Seltenheitswert hat.
Eine Person war ganz verblüfft, dass es da sogar einen Verein gibt… Ja, den gibt es und das schon seit 2012! Andere konnten wir mit Informationen zum Hamburger Stammtisch versorgen. Die unangenehmen Begegnungen hielten sich sehr in Grenzen, wobei die Aussage, Gott habe Mann und Frau geschaffen und Kinder bräuchten Vater und Mutter, sonst würden sie nicht richtig erzogen, schon recht schräg war (zumal sie wenig mit dem Thema unseres Stands zu tun hatte).
Den ganzen Freitag und die erste Hälfte des Samstags über hingen die Flaggen brav senkrecht. Am Samstagnachmittag wurden sie unruhig und mussten zusammengeknotet und beschwert werden. Wind war aufgekommen, daneben verdüsterte sich der Himmel und schickte uns gegen 19 Uhr plötzlich starken Regen. An der Hauptbühne nahm man es mit Humor und legte den Klassiker „It’s raining men“ auf, dennoch rannte das Volk in Scharen in die U-Bahn-Station. Über Nacht kippte unser Pavillon nach vorn und wurde beschädigt (beim Abbau ließ er sich glücklicherweise noch zusammenklappen). Der Sonntag war dann generell windig und kühler, aber weitgehend trocken.
Ebenfalls eine windsichere Befestigung brauchte dieses Fragen stellende Pappschild, dessen Schnüre dazu einluden, Antworten anzuklammern. Davon waren viele so rührend oder witzig, dass ich ihnen einen eigenen Post widmen werde.
Pride-Moden: Ich habe weniger „Free Hugs“-Schilder gesehen, aber es scheint derzeit beliebt zu sein, Plüschtiere mit sich herumzutragen. Es war mindestens ein Hai sowie eine Gans unterwegs.
Und wie lief es mit der Fußgruppe? Die kam auch in diesem Jahr wieder recht spät los, weil sie weit hinten platziert war. Außerdem soll ein Teil der Demo wegen Bauarbeiten entlang der Strecke kein Publikum gehabt haben – Flaggen und Banner sind aber dazu da, dass sie jemand sieht. Die Wahl der Route (eine andere als im letzten Jahr) war vielleicht nicht die beste.
Noch ein paar Tage, dann beginnt der Pride Month, und mit ihm die CSD-Saison für AktivistA.
Wo könnt ihr Menschen von AktivistA im Juni treffen oder wenigstens Flyer abgreifen?
Wir sind mit Infostand und Demogruppe am 1. Juni in Karlsruhe. Im Gepäck für den Infostand sind neben all dem Papier wie immer passende Flaggen, Armbänder und eine erweiterte Buttonkollektion.
Die Demogruppe ist für Aces, Aros, Apls und überhaupt das komplette A*spec offen. Wer spontan bei der Demogruppe mitlaufen möchte, melde sich am Infostand oder vorab z. B. per Discord, Facebook, Insta oder über das Kontaktformular. Denkt bei Demos bitte an wettergerechte Ausrüstung und ausreichend Snacks und Nichtalkoholisches in einer möglichst bruchsicheren Flasche. Gegebenenfalls sind auch Ohrstöpsel sinnvoll, meist wird es recht laut.
Eine Woche später, am 8. Juni, ist in Übach-Palenberg der CSD für den Kreis Heinsberg. Dort findet ihr einen Ally mit Flyern, den neuen Broschüren und einer kleinen Ausstattung Goodies.
Und noch eine Woche später geht es in Baden weiter: Wir haben am 15. Juni einen Infostand beim CSD Pforzheim.
Die weiteren Termine stehen leider noch nicht so ganz fest, wir arbeiten aber an Stuttgart und Hamburg. Wer sich da zum Helfen motiviert fühlt, nutze bitte ebenfalls die gängigen Kontaktmöglichkeiten.
In der zweitgrößten Stadt Deutschlands ist auch das Straßenfest anlässlich des Prides am ersten Augustwochenende groß: Von Freitag bis Sonntag sind die Stände am Jungfernstieg und Ballindamm für Feierwütige und Informationshungrige geöffnet. In diesem Jahr haben wir mit Unterstützung des Hamburger Stammtischs und einiger weiterer Freiwilliger genug Menschen zusammenbekommen, um mit einem eigenen Stand präsent zu sein. Nach einer längeren Regenperiode zeigte sich das Hamburger Wetter weitgehend freundlich.
Unser Platz war in der Nachbarschaft diverser Parteien. Deswegen wurden wir ein paarmal für eine gehalten, dafür hielt sich (zumindest vor 18 Uhr) die Beschallung mit Beats in Grenzen. Schließlich wollten wir uns mit den Leuten unterhalten können.
Über einen Mangel an Zulauf konnten wir uns zu keinem Zeitpunkt beklagen. Dabei war am Samstag nach der Demo (an der eine vom Stammtisch angemeldete Fußgruppe teilnahm) deutlich mehr Volk unterwegs als direkt nach der Öffnung am Sonntag. Da die Verfasserin dieser Zeilen seit vier Jahren keinen Infostand mehr betreut hatte, fiel ihr die große Anzahl an Menschen aus dem asexuellen und/oder aromantischen Spektrum auf, die auf dem Fest unterwegs waren. Immer wieder steuerte jemand zielsicher auf uns zu und freute sich, dass wir da waren. Entsprechend viele Buttons wurden verkauft, wobei das Ace-Kätzchen am schnellsten ausverkauft war (gefolgt vom Kuchenstück). Abgesehen von einigen Kuriosa wie der angeheiterten älteren Lesbe auf Brautschau waren auch alle anderen Besuchenden offen für Austausch und Informationen. An den drei Tagen sind einige Groschen gefallen und einige Vorurteile abgebaut worden.
Als wichtiger Türöffner erwies sich das Glücksrad. „Einmal am Rad drehen“ wollten nicht nur Kinder, sondern auch viele Erwachsene. Was ist ästhetische Anziehung, was bedeutet Allonormativität? Aus Raterei und Halbwissen ergaben sich oft gute Gespräche. Neben dem runden Ding, das schon viele Stände in Süddeutschland geziert hat, konnten wir noch mit einem weiteren Blickfang punkten:
Zunächst nur ein Scherz-Vorschlag für die Ausstattung des Stands, dann tatsächlich umgesetzt und ganz offensichtlich eine gute Idee… Schließlich sind asexuelle Menschen nicht zwangsläufig antisexuell eingestellt und schon gar nicht humorbefreit. Und eine aromantische Orientierung hält ohnehin nicht davon ab, sich sexuell auszuleben. Viele Vorübergehende griffen mit einem Grinsen in beide Boxen. Was unser gedrucktes Infomaterial betrifft, wurden wie schon in früheren Jahren die Broschüren alle, aber auch die diversen Flyer stießen auf Interesse.
Intern erklang bereits ein leises „nächstes Jahr wieder…?“ Ja, warum eigentlich nicht?
Anfang August findet er wieder statt: der CSD Hamburg, auch bekannt als Hamburg Pride. Da das Straßenfest an der Binnenalster drei Tage dauert und Infostände die gesamte Zeit über besetzt sein müssen, hatten wir bisher nie einen. In diesem Jahr haben sich jedoch einige Menschen gefunden, die mit uns das Abenteuer wagen möchten. Daher findet ihr uns vom 4. bis zum 6. August während der Öffnungszeiten im Herzen der großen Hansestadt.
Unser Standort: am Ballindamm in dem Bereich, in dem auch die politischen Parteien zu finden sind. Wir werden etwa hier stehen.
Was euch erwartet: kostenloses Infomaterial, Buttons gegen Spende, spielerische Aktivitäten zum asexuellen und aromantischen Spektrum.
Und wie sieht es mit einer Fußgruppe aus? Der Asexuell/Aro-Stammtisch Hamburg hat eine angemeldet. UPDATE: Die Startnummer steht nun fest, es ist die 115 von insgesamt 117 Gruppen. In der Aufstellung wird sich die Gruppe in der Barcastraße Ecke Sechslingspforte sammeln. Der Organisator schreibt: „Offiziell geht es ja 12 Uhr los, aber bis wir dran sind, ist es vermutlich locker-flockig 13 Uhr oder später. Ich werde aus formellen Gründen 11 Uhr da sein (Aufstellungszeit) und es wäre cool, wenn ich nicht ganz alleine da 2 Stunden rumstehe, aber den anderen würde ich ansonsten durchaus empfehlen, euch ein bisschen Zeit zu lassen.“
Dies geht vor allem an diejenigen von euch, die in Norddeutschland wohnen: Mit der Forderung „Sichtbarkeit für das asexuelle und aromantische Spektrum!“ laufen die Ameisenbären (ein Netzwerk für Menschen aus dem asexuellen Spektrum) beim CSD am 04.08.2018 in Hamburg zum ersten Mal als eigene Fußgruppe mit! (Die letzten zwei Jahre sind wir zwar auch schon mitgelaufen, aber bei der Fußgruppe des Queer Referats der Uni Hamburg.)
Wir laden alle Leute aus dem asexuellen und aromantischen Spektrum (und auch Allies sind herzlich willkommen) herzlich ein, bei uns mitzulaufen. All genders welcome, das versteht sich von selbst. Wer mitlaufen will, trägt sich bitte über dieses Anmeldeformular ein: https://goo.gl/forms/EmslVRTM1EVMHq543
Cookie-Zustimmung verwalten
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.