Diesmal nicht so viele Menschen in lila.

So einen kleinen CSD hatten wir als Verein noch nie: Spotlight Pforzheim (vormals: Aids-Hilfe) hatte den ersten CSD Pforzheim ausgerufen. Pforzheim, um die 100’000 Einwohnende, AFD- und Evangelikalen-Hotspot, liegt mitten zwischen Karlsruhe und Stuttgart.

Mit nur vier Wochen Vorlaufzeit hatte Spotlight sich ganz schön was vorgenommen. Es sollte 20 Stände auf dem Marktplatz vor dem Rathaus geben, aber noch keine Parade.

Und da AktivistA seinen beim Finanzamt bekannten Sitz in Pforzheim hat, war klar: Da sollten wir auftauchen. Dank vier lieber Menschen von den Stammtischen Karlsruhe und Rhein-Neckar ist das auch gelungen.

Beim Aufbau schwitzten wir schon, und bis gut 14 Uhr wurden wir regelrecht gegrillt, wenn uns nicht mal wieder eine Brise die Flyer vom Tisch fegte. Glücklicherweise hatten wir wenigstens das Zelt festgebunden, sodass wir dem Linken Zentrum nebenan noch wasserbefüllbare Beschwerfüße ausleihen konnten.

Und was war noch außer Wetter?

Das Aufkommen von anderen Ständen fanden wir recht ungewöhnlich, da außer uns nur zwei lokal aktive queere Gruppen gekommen waren. (Wobei: So viel mehr gibt es in der Region auch nicht.) Einen Segen-to-go konnte sich eins von der Evangelischen Stadtkirche abholen, die katholischen Pfadfinder St. Georg hatten eine Chill-Area aufgebaut, außerdem gab es Parteien und viel Essen.

Der Grund für das hohe kirchliche Aufkommen können wir euch auf verraten: Eine recht neue baptistische Gemeinde scheint als einziges Thema bei den Predigten die Verurteilung von homo- und transsexuellen Menschen zu kennen. Wer sich gruseln will: Queer.de hat mittlerweile ein eigenes Schlagwort dafür.

Damit hatte AktivistA den einzigen Stand mit Merchandise, den wir dann auch fleißig unter die anwesenden Aces und Aros brachten. Wie immer waren das mehr, als eins auf den ersten Blick erwartet hätte. Hier sei auch noch mal einer zugereisten Person gedankt, die wie bereits in Karlsruhe beflaggte Mini-Muffins verteilte.

Und außerdem bekamen wir noch was geschenkt:

Ein Frosch in Ace-Farben, der „Be Gay“ (do crimes) sagt.

Ursprünglich hatte Spotlight mit etwa 200 Besuchenden gerechnet – über den Tag schauten dann etwa fünf Mal so viele Menschen vorbei.

Von den Drag Shows hatten wir am Stand nicht so viel, dafür aber von der Musik. Wärmstens ans Herz legen möchte ich euch Narcissus, ein Mensch mit gelben Haaren und ordentlich Talent.

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