Am letzten Wochenende fand unsere kleine jährliche Konferenz mit überregionalem Treffen statt. Wir hatten mit ca. 35 Menschen knapp die Grenze dessen erreicht, was wir im Café der Weissenburg bequem unterbringen können.
Nach der Vorstellungsrunde dauerte die Pizzabestellung leider etwas länger als erhofft, sodass der erste Vortrag mit etwas Verspätung begann. Zwei Menschen von der Türkischen Gemeinde Baden-Württemberg stellten die Projekte Elvan Alem und die Fachberatung geschlechtliche und kulturelle Vielfalt Stuttgart vor. Außerdem gab es ein Video zu sehen, in dem geflüchtete trans Personen von ihren Erfahrungen erzählen. Die anschließende Diskussion bringt hoffentlich weiteren gegenseitigen Input hervor. Die Autorin dieser Zusammenfassung plant daher einen separaten Post zum Zwischenstand der Erkenntnisse.
Die Pizza hingegen traf dann extrem pünktlich ein. In der Pause gab es ein spontanes Orga-Treffen, was sich zwar als äußerst interessant herausstellte (ob fruchtbar, wird sich zeigen). Von Pause konnte jedoch keine Rede mehr sein. Mit der allgemein starken Besetzung samt Hintergrundrauschen dieses Jahr war das wohl mit der Grund, dass wir abends eine Stunde früher Kehraus hatten als in den letzten Jahren mit Live-Treffen.
Nachmittags ging es weiter mit einem Teil des Teams vom InSpektren-Podcast. Wir bekamen einen exklusiven Einblick in die Geschichte und Arbeitsweise eines Community-Podcasts für das asexuelle und aromantische Spektrum. Dieser wird von mindestens zwölf Menschen gestaltet und veröffentlicht im Abstand von zwei Wochen ein- bis zweistündige stündige Folgen. Wichtig ist dem Team, eigene Worte zu verwenden und die eigenen Narrative des asexuellen und aromantischen Spektrums zu erzählen. Deshalb werden auch immer Stimmen aus der Community gesucht – als Gäste oder mit Umfragen. Neben inhaltlichem Input freut sich das Team über Abos bei den ensprechenden Diensten . Außerdem werden immer Leute gesucht. Egal ob vor dem Mikro oder im Hintergrund. Hättet ihr beispielsweise geahnt, dass eine Stunde Podcast fünf Stunden Untertitel-Arbeit bedeutet?
Danach gab es einen kurzen, aber informativen Ausflug in die Welt der Lithsexualität. Deshalb ist auch das einen eigenen Blogbeitrag wert.
Zuletzt schaltete sich Jonas Trochemowitz per Livestream dazu. Er hatte den sich wandelnden Sprachgebrauch im AVEN-Forum seit 2005 linguistisch untersucht. (Mit ein bisschen Glück bekommen wir ein Video.) Kurz gesagt war nicht nur die abnehmende Bedeutung des Forums für die Organisation der asexuellen Community ersichtlich, sondern auch die Ausbreitung der Label „gray-ace“ und „demisexuell“. Zudem zeigte sich, dass sich die „Anziehungs-Definition“ steigender Beliebtheit erfreute. Nebenbei bildete sich der allgemeine Trend ab, von Personen zu sprechen, statt gegendertere Termini zu verwenden.
Danach gab es wie immer eine lockere Plauschrunde, die knapp die Hälfte der Anwesenden am Sonntag noch fortsetzten. Hier zeigten etwa zehn Menschen erstaunliches Durchhaltevermögen und kaperten den ab 15 Uhr stattfindenden Stuttgarter Ace-Stammtisch.
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