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Durchgepustet auf dem Parkfest Friedrichshain

Gestern, am 11. 8. 2018, erlebte unser Verein eine Premiere: zwei Infostände an einem Tag! Einer davon befand sich wie schon im Vorjahr auf dem LesBiSchwulen Parkfest in Berlin-Friedrichshain.
Schon als wir aufbauten, war es recht windig. Die Transparente ließen sich mit ausreichend Klebeband bändigen, die Flagge machte dagegen, was sie wollte.

Eins hatte die Verfasserin dieses Texts aus dem letzten Jahr gelernt: An den splittrigen Mietständen nicht ohne Tischdecke! Die Mineraliensammlung aus der Jugend zur Beschwerung einzusetzen, erwies sich auch als gute Idee (wobei gewisse Leute lieber die Steine als die Flyer mitnehmen wollten).

Wir waren zwar von Anfang an (offizielle Öffnung: 14:30 Uhr) auf dem Fest, doch die größeren Mengen an interessierten Menschen kamen erst später, ab ca. 18 Uhr. Viele Leute schnappten sich einfach im Vorbeigehen einen Flyer oder eine Broschüre, einige hatten auch Fragen oder Kommentare. Konfrontiert wurden wir mit Ungläubigkeit (Was, das gibt es wirklich?), mit altbekannten Vorurteilen (Asexuelle können an der Arbeit mehr leisten, weil sie weniger abgelenkt sind) und mit der absurden Assoziation des Worts „Amöbe“ mit … nun, einer vulgären Bezeichnung für das weibliche Geschlechtsteil. Andere Menschen fragten frei von der Leber weg, was ihnen gerade einfiel – die Skala reichte von Urschleim (Unterscheidung zwischen Asexualität und Aromantik bzw. zwischen Asexualität und fehlender Libido) bis zu tiefergehenden Reflektionen (wie können Beziehungen zwischen asexuellen und nicht asexuellen Menschen gelingen?). Einige wussten bereits bestens Bescheid und freuten sich über einen ganzen Stand zum Thema. Ein Stapel Broschüren wanderte am Abend beim Abbau noch hinüber zum Nachbarstand von ABQueer.
Neben dem „dienstlichen“ Aspekt blieb auch noch genug Zeit zum Schwatzen mit alten und neuen Bekannten.
Auch in diesem Jahr hatten wir wieder unser kleines Standspiel:

Allzu viele Beiträge gab es nicht – obwohl Teilnehmende sich einen unser stylischen Vereins-Kugelschreiber mitnehmen konnten! Hier die Ausbeute (zum Teil waren es mehrere Ideen auf dem gleichen Zettel):
– den Partner / die Partnerin beschenken / bekochen
– einen Kuss geben
– zusammen Städtereisen planen und die Pläne dann umsetzen
– knuddeln
– tief in die Augen schauen
– streicheln
– gemeinsam aus einem Glas trinken
– mit Sandy essen gehen und alles bezahlen
– zusammen kochen + essen
– zocken
– Filme / Serien gucken
– ins Theater / Museum / Konzert / Oper / … gehen
Beim Vergleich mit den Ergebnissen aus dem letzten Jahr lässt sich feststellen: Liebe geht doch recht häufig durch den Magen. 😉
Irgendwie schienen einige Leute zu denken, das Spiel bzw. der ganze Stand sei nur für asexuelle Menschen gedacht und Nicht-Asexis müssten einen gewissen Sicherheitsabstand wahren. Hat irgendwer Ideen, wie sich Berührungsängste abbauen lassen …?
Es war schon gut, das wir da waren. Auch von skeptischen Blicken wird man gesehen, Unwissenheit lässt sich durch Antworten (und Informationsmaterial) beseitigen und einigen haben wir ja mit dem Stand sichtlich eine Freude gemacht.
Vielen Dank an alle helfenden Hände!

Liebe drücke ich so aus …

Wie bereits erwähnt, haben wir an unserem Informationsstand auf dem Parkfest in Berlin-Friedrichshain nicht-sexuelle Arten gesammelt, Liebe auszudrücken. Zu diesem Zweck hatten wir Kugelschreiber und Zettel mitgebracht und Besucher_innen konnten alles aufschreiben, was ihnen einfiel. Zu Anfang hatte die gestrenge Organisatorin und Verfasserin noch auf fünf Arten bestanden, es zeigte sich aber, dass das für ein Fest mit Alkoholausschank und Beschallung von der Bühne zu viel war.
Im Folgenden die Ergebnisse. Die Ideen der verschiedenen Personen sind durch fett/nicht-fett getrennt. Alles unzensiert, aber Rechtschreibung wenn nötig korrigiert. (mehr …)

Wieder präsent auf dem Parkfest Friedrichshain

Aktionen für a_sexuelle Sichtbarkeit gab es schon vor der Geburt unseres Vereins und zwar vor allem in Berlin. Auf dem LesBiSchwulen Parkfest Friedrichshain war der letzte Informationsstand im Jahr 2009 zu bewundern – höchste Zeit also für eine Neuauflage!

Die Verfasserin hatte den Eindruck, dass unsere Orientierung in Berlin doch weniger bekannt ist als in Baden-Württemberg, wo Infostände ja seit Jahren fester Bestandteil diverser Straßenfeste sind. So einige Besucher_innen warfen im Vorübergehen irritierte bis belustigte Blicke auf unsere Transparente und manche stellten auch so richtige Urschleim-Fragen (wobei Fragen an sich natürlich etwas Positives sind). Super ist ja auch immer der Kommentar „Nein, ich brauche kein Informationsmaterial, es betrifft mich nicht.“ Eine Person allerdings näherte sich sehr skeptisch und zog am Ende regelrecht dankbar mit einer Broschüre ab – so kann es auch ablaufen.
Mitgenommen wurde auch Material zum Weitergeben an eine Bekannte, die definitiv und eine kleine Schwester, die eventuell zu unserer Minderheit gehört. Diese positiven Erfahrungen entschädigen für alles Geschleppe und Gezerre (ausgefallener Fahrstuhl am S-Bahnhof Landsberger Allee, grrrr! Wenigstens sind wir nur auf dem Weg nass geworden und auch nur ein wenig, während der Veranstaltung war das Wetter recht gut). Buttons sind wir ein paar losgeworden, davon einige an Berliner User_innen des AVEN-Forums, die uns auch für eine Weile am Stand Gesellschaft leisteten.
Bonbons hatten wir mitgebracht und es kamen sogar noch welche dazu: Eine Person klapperte alle Stände ab und verteilte Fisherman’s Friends. Als Stand-Spiel haben wir nicht-sexuelle Arten gesammelt, Liebe auszudrücken, und es sind ein paar schöne Sachen zusammengekommen, die demnächst in einem eigenen Post veröffentlicht werden.
Damit ist der Verein für dieses Jahr auch mit den Infoständen durch und wir wischen uns nun erst einmal den Schweiß von der Stirn. 🙂 Dennoch freuen wir uns schon einmal vorsichtig auf die kommende Saison.

Treffpunkt CSD Berlin 2017

Die Route für die Demo am 22. Juli steht nun fest und Treffpunkt und -zeit für unsere Fußgruppe ebenfalls: Wir sehen uns um 11:15 Uhr vor der Botschaft der Republik Ecuador, Joachimsthaler Straße 10-12.
Kommet in Scharen, lasst uns Asexualität beim Berliner CSD sichtbar machen!

 

Heißes Pflaster

Sie wächst mit jedem Jahr – die asexuelle Fußgruppe für den Berliner CSD. Gestern brachten wir es zwischenzeitlich (nicht alle liefen die gesamte Strecke) auf zehn Personen.
Nachdem wir uns etwas zu kurz vor dem Start (im nächsten Jahr sollten wir uns eher treffen) in den Zug eingefädelt hatten, wurden wir zunächst unangenehm geschoben: Direkt hinter uns befand sich der Truck vom Berliner CSD e.V. / Enough is Enough, der vorwärts fuhr, wenn es nur ging, statt uns und den anderen Gruppen etwas Vorsprung zu lassen; die ihn mit einem Seil absichernden Ordner trieben uns beständig an, schneller zu laufen und schienen außerdem die gesamte Veranstaltung nicht allzu ernst zu nehmen.
Nachdem wir uns ein wenig hatten zurückfallen lassen, wurde es besser, wir hatten mehr Platz, konnten mit dem Verteilen unserer Flyer beginnen und unsere Flaggen und Schilder zeigen. Blicke zog vor allem unser neues Transparent mit der Definition „Asexualität: keine sexuelle Anziehung“ auf sich, es wurde vielfach fotografiert. Die Mitlaufenden waren hervorragend vorbereitet, hatten sich in Flaggenfarben gekleidet und gebastelt. Erstmals hatten wir einen Bollerwagen dabei, der all unsere Lasten transportierte, allerdings im anfänglichen Gedränge selbst eine Last war. Dass einige an Sonnencreme gedacht hatten, war sehr weise.
Kurz vor dem Brandenburger Tor stellten wir uns an den Rand, um die anderen an uns vorbeiziehen zu lassen und auf die Weise selbst noch ein bisschen was zu sehen. Es ist doch immer wieder unglaublich, wie laut die Musik auf den großen Trucks ist – dass der Zug in einen leisen und einen lauten Abschnitt aufgeteilt wird, ist wahrlich eine gute Idee.
Nun aber ein paar Bilder. Gesichter von Nicht-Vereinsmitgliedern sind unkenntlich gemacht, da sie nicht gefragt wurden, ob sie zu sehen sein möchten. (mehr …)

Latschen für die Sichtbarkeit

Gestern, am 27. 6. 2015, fand der Berliner CSD statt und auch in diesem Jahr war eine asexuelle Fußgruppe am Start.
Am vereinbarten Treffpunkt stellten sich drei Mitglieder von AktivistA und vier weitere Personen mehr oder weniger pünktlich ein. Nach einigem Gerenne erreichten wir den vorderen Teil des Zuges, der für Fußgruppen reserviert war, und fanden uns in Nachbarschaft von ENOUGH is ENOUGH und dem Bisexuellen Netzwerk wieder. Der Himmel war die meiste Zeit über bedrohlich dunkel, nass wurden jedoch weder wir noch die kostbaren Flyer. Was den Papierkram betrifft, hatten wir die benötigte Menge dieses Jahr annähernd richtig geschätzt (nachdem es im letzten Jahr bei Weitem nicht gereicht hatte), am Ende blieb ein kleines Bündelchen übrig.
Bei den Reaktionen der Zuschauer_innen auf uns reichte die Skala von „Asexuell? Oah näh!“ über „Aber wir sind doch alle Menschen und derartige Kategorien sind überflüssig!“ bis hin zu „Ich möchte unbedingt einen Flyer von euch haben“. Eine positive Überraschung erwartete uns in der Nähe des Brandenburger Tors: Aus dem Publikum ragte eine asexi Flagge auf und die Menschen am unteren Ende der Stange schlossen sich uns für den letzten Teil der Strecke spontan an. Es handelte sich um eine weitere Handvoll asexueller Menschen mit heterosexueller Ally-Begleitung und mit passenden Outfits.
Im Folgenden ein paar Bilder:

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