Monat: Februar 2024

Presseschau #2

Vorab ein Nachtrag zur letzten Presseschau: In ihr hatte ich einen Text auf web.de weitestgehend unkommentiert gelassen. Daraufhin wies eine Person auf verschiedene Probleme nicht nur mit diesem Text, sondern der Berichterstattung über das Aspec generell hin. Vielen Dank dafür! Ich freue mich, lernen zu dürfen, und generell gilt: Diese Texte geben meine Erfahrungen und mein Wissen wieder. Das Feedback anderer Personen aus den asexuellen und aromatischen Communities ist sehr willkommen!

Hier einige der Punkte, die fehlten:

  • Auch wenn eine Person ace UND aro ist, stellen Artikel oft alles unter das Framing der Asexualität.
  • Bemerkungen wie „asexuelle Personen sind nicht traumatisiert / krank / bindungsgestört / autistisch / behindert“ marginalisieren Aces, die, wie Menschen anderer Orientierungen auch, genau all das sein können.

  • Asexualität wird oft noch pathologisiert. Besser als die Person, die mich auf meine Oberflächlichkeit hinwies, kann ich’s auch nicht sagen: „Im Text wird ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie befragt. Wenn der sagt, dass Asexualität nicht behandlungsbedürftig ist, ist das an sich gut. Aber: Asexualität wird nach wie vor im ICD-11 pathologisiert. Die Psychiatrie hat uns immer pathologisiert und hört erst allmählich damit auf, weil seit über 20 Jahren Aktivist*innen diese Strukturen bearbeiten. Aces haben ca. 15 Jahre lang selbst Konzepte entwickelt und community research betrieben, jetzt reißen Akademiker*innen die Themen an sich und und schlagen Profit (Zitationen, Ruhm, Jobchancen) daraus, ohne uns zu referenzieren. Ich finde es mit wenigen Ausnahmen inakzeptabel, Leute dieses Systems nach der Validität von Asexualität zu befragen. Das suggeriert zudem, dass Asexualität eine Störung sein und erst die „Fachmeinung“ das final bestätigen oder verneinen könnte. Das Gegenteil ist der Fall: Wir wussten von Anfang an, dass unsere sexuelle Orientierung valide ist und haben Jahrzehnte des Aktivismus gebraucht, um solche Leute zu überzeugen.“

Nochmals tausend Dank! Weiter geht’s mit ein paar neuen Fundstücken:

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