Kategorie: Vortrag

Konferenz zum Zehnten

Und schon wieder eine Konferenz vorbei – diesmal mit Kuchen und für ein paar Verwegene sogar mit Blubberalkohol, immerhin war es die zehnte.

Auch diesmal hatten wir die Weissenburg in Stuttgart als Veranstaltungsort und wurden nett empfangen.

Der Samstag

Der Einstieg gestaltete sich etwas chaotisch, denn die Pizzabestellung dauerte und landete dann erst im digitalen Nirgendwo, bevor sie an der richtigen Handynummer angelangte. Und so richtig frisch schmecken zwei Stunden alte Pizzen dann auch nicht mehr … Ein Punkt, an dem wir eindeutig nachbessern müssen.

Danach konnten wir aber fast pünktlich mit einer Vorstellungsrunde beginnen und es ging inhaltlich in die Vollen.

Zum Inhalt: Im ersten Vortrag geht es um Konversionsmaßnahmen, Folgen wie Traumatisierungen u. a. werden erwähnt. Im vierten Vortrag verwende ich als Beispiele heteronormative Stereotype und Phrasen.

 

Vortrag 1: Das Forschungsprojekt „Unheilbar queer“

Ein paar Menschen erinnern sich vielleicht: Letztes Jahr hatten wir den Link zu einer Umfrage geteilt, die ein von Mosaik Deutschland e.V. und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung finanziert wurde. Es ging bei der Befragung um Konversionsmaßnahmen. Konkret sind das alle Handlungen, die darauf zielen, die sexuelle Orientierung oder das Geschlecht eines Menschen in ein cis-heterosexuelles Raster zu zwingen. Als Referent hatten wir die damalige Projektleitung Dr. Klemens Ketelhut gewinnen können.

Klemes Ketelhut berichtete zunächst allgemein von den Startschwierigkeiten und Umständen des Projekts. Beispielsweise sei festzustellen, dass Verbote von „Umpolungsversuchen“ in den USA und Kanada schon seit einer Weile größer auf der Agenda standen als im deutschsprachigen Raum. Dies liege einerseits daran, dass größere Organisationen wie der LSVD eher Bürgerrechte wie die Ehe für Alle statt Emanzipation auf dem Zettel hatten. Zudem gibt es in den USA größere, vor allem christlich geprägte Anbieter, die ihre Camps und Kurse aggressiv bewerben. In Deutschland tat sich vor 2020 „Wüstenstrom“ mit Werbung für ihre Kurse hervor. Meistens handelte es sich aber in Deutschland um unter der Hand weitergegebene Adressen von kirchlichen Einrichtungen oder therapeutischen Praxen. Für halbwegs ordentliche Dokus empfahl Klemens die ARD-Mediathek unter dem Suchbegriff „Die Schwulenheiler“.

Das Team von Mosaik hatte auf etwa 200 Menschen gehofft, die ihren Online-Fragebogen ausfüllen – am Ende hatten sie über 3000 auswertbare Datensätze. Klemens Ketelhut ging auf die Fehlstellen ein: So gab es Schwierigkeiten, Menschen über 70 zu erreichen (da alles online war) oder Personen, die wenig Community-Anbindung haben. Es wurde wie so oft bei Online-Umfragen eine leichte Frauen-Lastigkeit festgestellt, außerdem sind Personen mit Migrationsgeschichte unterrepräsentiert. Ace und aro Erfahrungen konnten nicht auseinanderdividiert werden. Aus Zeit- und Geldgründen wurden auch keine Erfahrungen mit Arbeitsstellen oder aus institutioneller Unterbringung (wie z. B. Kinderheimen) abgefragt.

Erste Ergebnisse können Interessierte bei der BzgA abrufen, allerdings fehlt Geld, um die Daten detaillierter zu analysieren. Aus diesem Grund können wir hier auch keine weiteren Grafiken teilen.

Nachdrücklich zeichneten sich die oft späten Coming-outs bei Aces und die Pathologisierung von Asexualität in Psychotherapiekontexten in den Ergebnissen zu den Orten ab, wo Menschen Konversionsmaßnahmn nahegelegt werden. Eindrücklich auch die Grafik, wie oft Betroffene organisierter Konversionsmaßnahmen über langfristige Nachwirkungen berichten. Darunter vor allem Depressionen, Suizidgedanken, posttraumatische Belastungsstörungen und Schwierigkeiten, emotionale Nähe zuzulassen.

Aus dem Personenkreis, der die Studie als Beirat begleitete, hat sich eine eigene Gruppe gebildet, die Forderungen an die Politik aufgestellt hat. Die Forderungen könnt ihr auf der Projektseite einsehen und bei Interesse auch noch als Privatperson oder Organisation mit unterzeichnen.

Vortrag 2: Acing Comics

Nach der Mittagspause stellte eggy ein in Deutschland selten beackertes Forschungsgebiet vor: Comics.

Comics, so eggy, seien an sich ein gute Medium, um queeres Erleben festzuhalten: Sie seien meist nicht linear lesbar und hätten durch die Lücken zwischen den Panels automatisch Leerstellen. Diese müssen die Lesenden mit ihren eigenen Interpretationen und Ideen füllen müssen.

Dass es ace Comics gibt, ist sicher den meisten Mitlesenden bekannt. Aber wie darüber forschen, zumal als ace Person? Sobald sich eine wissenschaftlich arbeitende Person als „betroffen“ zu erkennen gibt, wird häufig noch unterstellt, sie sei zu voreingenommen für ihr Thema. Andererseits stellt Betroffenheit durchaus auch eine Zusatzexpertise dar.

Absolute Objektivität ist allerdings eine Illusion. Es gilt daher, die eigene Subjektivität zu reflektieren und transparent zu machen.

Ein besonders gutes und sogar preisgekröntes Beispiel für diese Herangehensweise sei der Aufsatz „The Affected Scholar“ von D. Schneider über einen Comic, der eine chronische Erkrankung zum Thema hat – und an der Darstellung scheitert.

Was ace Repräsentanz anging, zeigte eggy mehrere Wege auf: den offensichtlichen, wo die Figuren über ihre eigene Ace-Identität reflektieren und diese ein Thema der erzählten Geschichte ist. Den beiläufigen, wo Asexualität erwähnt wird, aber kein zentrales Thema ist. Zuletzt gibt es die Möglichkeit, Material queer zu lesen, wo es vielleicht gar nicht so intendiert war, aber viel Spielraum lässt.

Entsprechend stellte eggy für alle drei Varianten Beispiele vor.

Für die offensichtliche Erwähnung gäbe es einmal „A Quick and Easy Guide to Asexuality“ von Muldoon und Hernandez zu nennen (Link zum Verlag). Wie der Titel sagt, ist es eine Einführung ins Thema. Etwas sauer stößt eggy die Tatsache auf, dass auf der eher kurzen Strecke doch sehr viele Stereotype reproduziert würden – wenn auch, um auf diese hinzuweisen und sie zu entkräften.

Autobiographisch setzt sich Rebecca Burgess mit „How to be Ace“ mit ihrem Aufwachsen und Coming-out auseinander (auch hier der Link zum Verlag).

Ein weiteres autobiographisches Werk, das Asexualität aber eher beiläufig erwähnt, ist „Gender Queer“ von Maia Kobabe. (Hier die Page zur deutschen Übersetzung.)

Für beide Memoiren gab es eine eindeutige Leseempfehlung, da die Gestaltung sowohl künstlerisch wie inhaltlich überzeuge.

Und was ist mit ace lesbaren älteren Werken? Hier stellte eggy die Vanessa-Comics aus den 1980ern vor. Vanessa ist ein Teenie, die Geister sehen kann und denn auch mit einem Geister-Teenie namens Harold liiert ist. Damit findet sämtliche Romanze auf einer rein emotionalen Ebene statt, was eben auch asexuell lesbar ist. Angenehm falle auch auf, dass die Figur Vanessa selbstwirksam sei und niemals gerettet werden muss.

Als Quellen für neuen ace-lastigen Lesestoff schlug eggy einen englischen Artikel bei Medium.com vor. Ebenfalls auf Englisch funktioniert die Queer Comics Database.

Äußerst leckerer veganer Kuchen, daher im Bild nur Reste.

Vortrag 3: Asexuelle Identitätsbildung

Nach einer Runde Kuchen stellte Juju Kiesow die eigene Masterarbeit im Bereich der Soziologie vor. (Link zur PDF für jene, die den originalen Text lesen möchten.)

Die grundlegende Frage der Untersuchung war: Wie werden asexuelle Identitäten gebildet?

„Identität“ ist ein viel verwendetes Schlagwort, daher musste Juju erst einmal aufdröseln, was die Soziologie unter „Identität“ versteht. Identität meint ja zunächst „gleich sein mit“, im wörtlichen Sinne.

Wikipedia schreibt zur individuellen Identität: „die Gesamtheit der Eigenschaften oder Eigentümlichkeiten, die eine Entität [also eine Wesenheit], einen Gegenstand oder ein Objekt kennzeichnen und als Individuum von anderen unterscheiden.“

Damit ist es aber nicht getan, es gibt nämlich noch kollektive Identitäten. Und genau die sind auch der Streitpunkt, wenn es mal wieder um „Identitätspolitik“ geht.

Gruppen bilden eine kollektive Identität heraus, um Einheit und ein Zugehörigkeitsgefühl herzustellen. Dazu muss ausgehandelt werden, was die Gruppe kennzeichnet und verbindet. Meist wird davon ausgegangen, dass das Kollektiv eine gemeinsame Geschichte und eine gemeinsame Zukunft hat, und oft berufen sich Gruppen auf einen gemeinsamen Ursprung.

Der Witz ist nun, dass Menschen oft vergessen, dass jegliche Identität gesellschaftlich, prekär und kommunikativ ist. Was bedeutet das? Identität ist abhängig von der Kultur und Gesellschaft, in der wir leben. Sie entsteht durch Kommunikation und wird durch diese bekräftigt und bestätigt. Da sie permanente Aushandlungssache ist, ist sie eben nicht statisch. (Beispielsweise ist die kollektive Identität „preußisch“ mittlerweile überholt, war aber machen Menschen gewiss einmal sehr wichtig.)

Die Tatsache, dass Identität nicht eine einmalig festgelegte Sache ist, wird aber oft vergessen. Der gemeinsame Ursprung wird daher manchmal als „natürlich“ angenommen, obwohl er gesellschaftlich entstanden ist. Nationen und Volksstämme sind Produkte gesellschaftlicher Aushandlungen. Die Welt ist nicht natürlicherweise in verschiedene Völker mit bestimmten Wesenskernen aufgeteilt. Hier scheiden sich dann oft die Geister. Es gibt Personen, die sich sehr bewusst sind, dass ihre kollektive Identität eine Reaktion auf gesellschaftliche Zustände ist, und andere, die lieber der Natürlichkeitserzählung anhängen.

Sich als Gemeinschaft verstehen zu können, ist manchmal sehr praktisch. Ein Zusammenschluss von Personen, die diskriminiert werden und anhand dieser Erfahrungen eine kollektive Identität aufbauen, kann sehr hilfreich sein, um Ausschlüssen und Benachteiligungen entgegenzuwirken.

Dieses Zugehörigkeitsgefühl hat natürlich eine Kehrseite. Es entsteht schnell ein Gefühl von „wir und die anderen“ oder gar von „wir gegen die anderen“. Innerhalb der Gruppe kann es auch sein, dass Menschen als „nicht … genug“ ausgeschlossen werden.

Am Beispiel von Asexualität lässt sich das schön aufzeigen – gefühlt streiten manche von uns seit zwei Jahrzehnten darüber, wer nun asexuell ist und wer nicht. Um das Problem aus einem soziologischen Winkel zu beleuchten, hatte Juju Kiesow sich Postings im AVEN-Forum vorgenommen. Neben der Identitätsbildung in ace Kontexten interessierte, wie aus den vielen Verneinungen Sinnhaftigkeit für das eigene Leben hergestellt wird. (Zu den Verneinungen gibt es einen aufgezeichneten Vortrag von der AktivistA-Konferenz 2020 bei YouTube.) Das Verhältnis zu (Allo-)Sexualität und der LGBTIQ-Bewegung wird fast automatisch mit verhandelt.

Ein paar Dinge, die Juju auffielen: Die Diskussion über die Ace-Definition wird wenig abstrakt geführt, sondern Argumente für und gegen immer mit der eigenen Lebenserfahrung abgeglichen. (Da muss sich die Autorin dieser Zeilen mit schuldig bekennen – auf dem Weg habe ich auch schon argumentiert.)

Im AVEN-Forum überwiegen Meinungen, die sich für eine klare Grenzziehung aussprechen. Was das Forum zu einem ungemütlichen Ort für beispielsweise Aces mit Kindern machen kann. Eine gewisse Skepsis gegenüber queeren und feministischen Emanzipationsbewegungen ist feststellbar, eine Identität auf dem asexuellen Spektrum wird eher als Privatsache und nicht als politisch begriffen. Auf die gesellschaftlichen Normen reagiert die Gruppe teils mit der Aushandlung interner Normen.

Für die ace Community allgemein gilt, dass sie sich mit den gesellschaftlichen Normen in einer Form auseinandersetzt, die neues Wissen generiert, um nicht mehr sprachlos zu sein. Bestes Beispiel ist die Zerlegung von Sexualität, oder vielleicht besser Erotik, in einzelne Bestandteile, wie Libido, verschiedene Anziehungsformen, Selbstbefriedigung, Erregung und so weiter.

Vortrag 4: „A* Promise of Happiness“

Lotta und Franca vom Podcast ACE AROund the Cake beschäftigten sich mit dem gesellschaftlichen Versprechen von „happiness“, genauer gesagt mit Sarah Ahmeds gleichnamigem Buch „A Promise of Happiness“ (Link zum Verlag). „Glück“ verwenden wir hier im Sinne eines „Zustand des Wohlfühlens und der Zufriedenheit“, um den Merriam-Webster-Eintrag zu „happiness“ zu paraphrasieren.

Im Buch zeigt Sara Ahmed die gesellschaftliche Tendenz auf, gewissen Konzepten zuzusprechen, dass sie Menschen glücklich machen. Es kann sich dabei um Ereignisse, Dinge oder etwas Abstraktes handeln. (Beispiel: Die Hochzeit als „schönster Tag im Leben einer Frau“.) Diese Konzepte, denen zugesprochen wird, Menschen quasi automatisch glücklich zu machen, nennt Sara Ahmed „Happy Objects“. In der Regel lernen Menschen von klein auf, was in der Gesellschaft als Happy Object gilt. Sie übernehmen somit die gesellschaftlichen Vorstellungen von Glück und von dem, was ein gutes Leben ausmacht, sowie die zugehörigen Normen. Um beim Beispiel zu bleiben: Ich kannte in der Grundschule einige Mädchen, die sich auf ihre Hochzeit freuten.

Ich weiß nicht, ob diese Personen alle verheiratet sind, ob sie dadurch tatsächlich glücklicher wurden, und ob das Ausbleiben einer Hochzeit für sie eine Katastrophe dargestellt hätte.

Das ist nämlich der Nachteil an Happy Objects: Hier ist Vorfreude garantiert. Sie können auch zu Leistungen motivieren (wie dem Üben eines Instruments oder Sports). Und sie können uns unglaublich enttäuschen – wie diese meine Kollegin, die den Jahrestag ihrer Scheidung regelmäßig feiert.

Oder denken wir an die zahlreichen Artikel, die über den „Tabubruch“ der Soziologin Orna Donath erschienen. Denn die hatte es gewagt, Frauen zu fragen, ob sie denn als Mutter glücklich seien oder doch lieber im Rückblick keine Kinder bekommen hätten. („Regretting Motherhood“ heißt das Buch dazu.)

Menschen, die die Vorstellung zu einem bestimmten Happy Object teilen, sind laut Sara Ahmed eine „Affect Community“ – also eine Gefühlsgemeinschaft.

Und Menschen, die diese Vorstellung nicht (mehr) teilen, sind „Affect Aliens“ – am ehesten mit „Gefühlsfremde“ zu umschreiben.

Viele dieser gesellschaftlich akzeptierten Glücklichmacher sind romantisch-sexueller Natur – Hochzeiten, Verlobungsringe, erster Kuss, Dates am Valentinstag, Jahrestage der Paarbeziehung und so weiter. Sie spiegeln die amatonormative Vorstellung von der exklusiven romantischen und dauerhaften Zweierbeziehung als Lebensziel.

Sara Ahmed hätte sich in ihrem Buch also prima das Gefühl der Befremdung vornehmen können, das ace und aro Personen angesichts vieler dieser „Happy Objects“ regelmäßig befällt. Leider ist da eine Leerstelle.

Jedenfalls kein Wunder, dass sich manche Aces und Aros in vielen Kontexten wie ein Alien fühlen.

Was ist zu tun? Wahrscheinlich kommt kein Leben ohne ein Happy Object aus. Eine spontane Sammlung unter den Anwesenden ergab, dass wandern, kreativ sein, Katzen, Star Trek und sehr viel mehr ein Happy Object ohne jeden Bezug zu Amatonormativität sein können.

Der Zustand des Wohlfühlens und der Zufriedenheit ist also etwas sehr Individuelles. Es gilt, die eigenen Erzählungen anzupassen, Vorstellungen nicht zu übertragen und das Glücksverständnis möglichst zu diversifizieren.

Sonntag

Am Sonntag traf sich die übriggebliebene Runde für vier Stunden zum Plauschen. Themen und Interessen wurden gesammelt – am Ende gab es Gesprächsrunden zu Stammtischgründungen, zum Podcasten (drei Menschen von InSpektren waren nämlich auch da), zum AktivistA-eigenen Aktivismus, der durchaus noch Unterstützung braucht, und zu alternativen Wohn- und Beziehungsformen. Außerdem klopften einige gesprächs-übersättigte Menschen „Stadt Land Vollpfosten“, an einem anderen Tisch entstanden Armänder und Ringe aus Perlen.

AktivistA-Konferenz 2024: Aktueller Stand der Planungen

Nur noch zwei Monate bis zur Konferenz? Die Zeit fliegt …

Jedenfalls gibt es erste Infos zu unserem Programm. Die Reihenfolge der Vorträge steht noch nicht fest, aber wir wissen in etwa, was ihr am Samstag, den 14. September aufs Ohr und Auge bekommen werdet:

Juju Kiesow stellt uns die Masterarbeit „Asexualität im Kontext von Identität und Gesellschaft“ vor.

Eggy von der AG Comicforschung erzählt über „Acing Comics“.

Klemens Ketelhut berichtet über die von ihm initiierte Studie „Unheilbar queer„.

Der Podcast ACE AROund the Cake hat sich Sara Ahmeds Konzept „The Promise of Happiness“ vorgenommen und will es im Sinne der A-Spektren beleuchten.

Am Sonntag gibt es neben der Plauschrunde wahrscheinlich die Möglichkeit, Steine zu bemalen — die Idee kam auf, nachdem ein paar bemalte Steine in Ace-Farben regelmäßig an den süddeutschen Ständen für Kaufangebote sorgen. Wer mag, bringe also einen Kiesel oder zwei mit …

Ein Stück vom Infostand-Tisch: eine Sammlung Flyer und Aufkleber auf einer lila Tischdecke.
Einige unserer bemalten Steine bei ihrem Job: Flyer vor Windverwehung schützen.

Logischerweise immer unter Vorbehalt von kurzfristigen Änderungen aufgrund von höherer Gewalt … (auf dass es dieses Jahr weder die Orga noch die Vortragenden noch die Teilnehmenden treffen möge).

Anmeldungen sind noch möglich (wir haben noch knapp zehn Plätze) über das Kontaktformular auf der Konferenz-Unterseite.

Save the Date und Suche nach Beiträgen: AktivistA-Konferenz 2024

Ein wenig stolz sind wir schon, die zehnte Ausgabe der AktivistA-Konferenz für das asexuelle Spektrum ankündigen zu dürfen. Nicht mal die Verfasserin dieser Zeilen hätte gedacht, dass das Konzept so lange vorhält.

Dieses Jahr treffen wir uns am 14. und 15. September für Vorträge und viel Zeit zum Reden in der Weissenburg in Stuttgart. Wie gehabt wollen wir den Samstag mit Vorträgen und Workshops füllen und am Sonntag noch mal gemütlich plauschen.

Anmelden könnt ihr euch über die bewährte Unterseite und das Kontaktformular. Auf der Unterseite findet ihr auch Details zu Kosten und Anreise. Außerdem posten wir dort Aktualisierungen zum Programm, sobald wir sie vorliegen haben.

Keine Konferenz ohne Inhalt

Wie immer suchen wir Menschen, die Vorträge halten. Wir zahlen für maximal zwei Menschen pro Programmpunkt Anreise, Mittagessen und ein Honorar. Thematisch suchen wir alles, was mit den ace und aro Spektren zu tun hat, nehmen aber auch gern einen Blick über den Tellerrand in politische Arbeit, trans Themen, Intersektionen oder …? Die Vorträge/Workshops sollten maximal 45 Minuten dauern, danach sind 15 Minuten für Diskussion und Fragen geplant.

Wenn ihr Interesse habt, euch, euer Projekt, euer Thema etc. auf der Konferenz vorzustellen, könnt ihr das Anmeldeformular auf der Konferenz-Unterseite benutzen oder Carmilla beim Aspec*German-Discord anpingen.

Mit Ace- und Aro-Flagge verzierter Flügel bei der AktivistA 2023

 

 

AktivistA 2023: Aufruf für Beiträge/Call for Submissions

Unsere erste Ankündigung habt ihr vielleicht gesehen: Am 16. und 17. September steigt die nächste Ausgabe unserer Konferenz für das asexuelle Spektrum im deutschsprachigen Raum.

Die letzjährige Flyerauslage ergänzt von InSpektren und Elvan Alem.

Was suchen wir?

Für ein abwechslungsreiches Programm am Samstag sind wir auf der Suche nach Beiträgen. Wir haben Platz für maximal vier Vorträge oder Ähnliches von je höchstens 45 Minuten. „Ähnliches“ kann zum Beispiel ein Workshop, ein Film, oder sonst etwas sein.

Thematisch freuen wir uns über alles, was mit der queeren Community zu tun hat, natürlich gerne mit Bezug oder im Verhältnis zum asexuellen Spektrum. Auch wenn ihr intersektional denkend unterwegs seid, wäre hier eine Gelegenheit, uns einen Blick über den Tellerrand zu erlauben.

Da letztes Jahr ein kurzer Input zu Lithsexualität gut ankam: Hat vielleicht eine Person mit einem sogenannten Mikrolabel Interesse, uns an ihrer Erfahrungswelt teilhaben zu lassen?

Was erwartet euch?

Wir rechnen mit Besuch von 25 bis 40 Menschen verschiedener Altersgruppen und mit sehr unterschiedlicher Vorbildung.

Wie gehabt tragen wir die Fahrtkosten und spendieren euch ein Mittagessen. Ein kleines Honorar abhängig von der Vortragslänge winkt ebenfalls.

Wenn ihr also eine coole Idee habt, wie ihr uns den Samstag bereichern wollt, schreibt uns bitte über das Kontaktformular oder meldet euch über Facebook oder Insta bei uns.

AktivistA-Konferenz 2022 – Sprache der a*spec Community im Wandel

Wie versprochen haben wir für den Vortrag von Jonas Trochemowitz ein Video! (Edit: Jetzt mit 100 % weniger Spurenüberlagerung! Dafür ohne hünsches Thumbnail. Asche auf Carmillas Haupt.)

„Heute und damals. Zum Wandel des Sprechens in der deutschsprachigen A*spec-Community“ beleuchtet anhand von Daten aus dem deutschspachigen AVEN-Forum, wie sich die Entwicklungen der letzten 16 Jahre auf die Sprache der asexuellen (und teilweise der aromantischen) Community ausgewirkt haben.

AktivistA-Konferenz 2022 – Kultursensible Beratungsprojekte und Denkanstöße gegen Rassismus

LGBT Gay Trans Pride BLM Fist Flag
Solidarität zwischen allen sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten und Black Lives Matter? Bis dahin haben wir noch einiges zu tun …

In ace Kreisen kochen immer wieder Diskussionen um Rassismus hoch. Queerer Aktivismus weist allgemein wenig BIPoCs (Schwarze, Indigene und Personen of Color) auf. Um da ein bisschen über den Tellerrand zu schielen, hatten wir für die Konferenz zwei Personen von der Türkischen Gemeinde Baden-Württemberg eingeladen. Dabei handelt es sich um einen weltanschaulich und religiös unabhängigen Verband, der das friedliche und solidarische Miteinander in Baden-Württemberg fördert.

Wichtig im queeren Kontext sind zwei Projekte, nämlich Elvan Âlem und die Fachberatung geschlechtliche und kulturelle Vielfalt Stuttgart.

Empowerment und Beratung

Das Projekt Elvan Âlem wendet sich an jüngere queere Menschen bis 27, die Rassismus erfahren und/oder migrantisiert werden (das heißt, es sind Personen, die von der Mehrheitsgesellschaft als „nicht von hier“ wahrgenommen werden). Elvan Âlem zielt vor allem auf Empowerment und Partizipation, daher hatten die Mitarbeitenden 2019 z. B. eine Gruppe beim CSD Stuttgart organisiert. Die Publikumsansprache erfolgt in drei Sprachen auf YouTube, mit InstaStories, einem Spiel und Broschüren zum Bestellen bzw. Herunterladen.

Bei Anfragen erfolgt eine individuelle Beratung oder auch das Aufsuchen einer Schule, wenn es dort Schwierigkeiten gibt. Neben den jungen Leuten stehen auch deren Familien im Fokus. Themen sind unter anderem die Familiensituation und Hilfe bei der Identitätsfindung, besonders bei trans und nicht-binären Menschen. Geflüchtete erhalten ebenfalls Unterstützung, beispielsweise bei der Anhörungsvorbereitung.

Zudem gibt es Angebote für Fachkräfte, die mit dem angesprochenen Personenkreis zu tun haben. Beispielsweise können sich Schulsozialarbeitende Input bei bestimmten Fragestellungen holen oder Supervision erbitten. Außerdem bietet Elvan Âlem Workshops für Peers und aktivistisch Aktive an, um deren Engagement zu stärken und einem Burnout vorzubeugen.

Das Team besteht aus vier Menschen, die versuchen, ein möglichst breites Spektrum abzubilden, was die „Buchstaben“ in der baden-württembergischen „LSBTTIQ“-Suppe angeht, außerdem Migrationserfahrung, Sprache und Herkunftsregion. Das Team versucht, für Intersektionen sensibel zu sein und positioniert sich gegen Trans-Exklusionismus.

Die Fachberatung geschlechtliche und kulturelle Vielfalt Stuttgart hingegen ist eine reine Beratungsstelle, die für alle Altersgruppen offen ist.

Nach dem Vortrag schauten wir noch den Film „Hear our Voices! – Queere Geflüchtete erzählen“.

Gretchenfrage

Wie ist das nun mit der Religion? Die Projekte suchen selbstverständlich den Kontakt zu muslimischen Gemeinden. Vor allem die Zusammenarbeit mit dem Liberal-Islamischen Bund läuft wohl sehr gut.

Allerdings: Nicht umsonst fand in Stuttgart die „Demo für alle“ den größten Anklang innerhalb Deutschlands. Kritische Stimmen nennen die Ansammlung von pietistischen und evangelikalen Gemeinden im Schwäbischen gern „Pietcong“. Daher gab es beim Projekt auch schon Beratungsfälle in Bezug auf christliche Einrichtungen.

Und was hat das nun mit dem asexuellen und aromantischen Spektrum zu tun?

Die Vortragenden konnten sich an eine ace Personen erinnern, die Hilfe suchte, da ging es vor allem um Zukunftsängste und Community-Anschluss.

Aufgefallen ist ihnen, dass die Stuttgarter Jugendgruppen einen wachsenden Anteil Aces haben, sodass sie den Anspruch haben, das A in ihre Buchstabenkollektion aufzunehmen. Von einem Menschen im Publikum kam daher der Tipp, auf das Wort „Liebe“ zu achten. Es wird in aktivistischen Kontexten gern verwendet, um Gleichstellung für sexuelle Minderheiten einzufordern, befremdet manche ace und aro Menschen aber, vor allem, wenn sie keine klassische Paarbeziehung suchen.

Im Gegenzug muss die a*spec Community sich selbst sensibilisieren. Rassismus fängt eben nicht erst an, wenn einschlägige Beleidigungen fallen.

Wichtig ist außerdem Powersharing, also beispielsweise Menschen die Gelegenheit geben, sich zu äußern. Nicht nur Macht, auch Geld abgeben. Menschen Räume gestalten lassen und nicht Räume ohne Input gestalten, die dann nicht die Zielgruppe ansprechen. Wir müssen uns daher fragen, ob die Angebote/Formate, die es gibt, migrantisierte Personen ansprechen. Brauchen/wollen die Betreffenden das spezielle Angebot überhaupt?

Wenn BIPoCs in einer Gruppe sind, sollten wir sie nicht als Token/Aushängeschild für die eigene Weltoffenheit/fehlenden Rassismus oder was auch immer betrachten/benutzen.

Und na ja: Ohne Vernetzung und Recherche geht nix.

Wir arbeiten dran. Ich weise daher noch mal auf unser Formular für Förderungen hin: Wenn ihr eine geniale Idee habt, wie wir Antirassismus und das A*Spec zusammenbringen können, euch aber Geld fehlt, pingt uns an.

Konferenz-Update

In exakt vier Wochen startet unsere kleine AktivistA-Konferenz für das asexuelle Spektrum, daher hier einige Hinweise.

Throwback zur Konferenz 2021: die Flyerauswahl plus Spendenschweinderl.

Die Programmreihenfolge steht noch nicht fest, aber wir haben vier Punkte zu sortieren. Dass wir das interkulturelle queere Beratungsprojekt Elvan Âlem eingeladen haben, hatten wir bereits angekündigt. Jonas Trochemowitz‘ Vortrag „Heute und damals. Zum Wandel des Sprechens über Sexualität in der deutschsprachigen ASpec-Community“ kommt über Liveschalte rein, da sich leider einige Termine verhakt haben. Also drückt uns die Daumen, dass die Technik tut, was sie soll.

Außerdem angekündigt hat sich der Podcast InSpektren mit dreifacher Starpower. Zwischendrin wird es von Guido ein kurzes Update zu Lithsexualität geben.

Anmelden könnt ihr euch mit dem entsprechenden Kontaktformular. Bitte habt Verständnis, dass Urlaubszeit ist und die Antwort mit der Bestätigung ein paar Tage dauern kann. Ab dem 4. September sind wir wieder schneller erreichbar.

AktivistA 2022 Aufruf für Beiträge / Call for submissions

Throwback zur Konferenz im letzten Jahr

Auch wenn momentan noch die Omikron-Welle läuft, werden ja schon wieder die nächsten Lockerungen diskutiert. Und wir sind optimistisch, dass wir dieses Jahr wieder unser überregionales Treffen mit Konferenz in Stuttgart abhalten können. Die Räumlickeiten in der Weissenburg sind jedenfalls schon mal gebucht und zwar für den 17. und 18. September.

Für ein buntes und informatives Programm am Samstag sind wir daher wieder auf der Suche nach Beiträgen. Wir haben Platz für zwei Vorträge oder ähnliches von je ca. 45 Minuten. „Ähnliches“ kann zum Beispiel ein Workshop, ein Film oder was euch sonst noch so einfällt sein. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Um einen Programmpunkt anzubieten ist es nicht notwenig Mitglied im Verein zu sein.

Wenn ihr also eine coole Idee habt, wie ihr uns den Samstag bereichern wollt, schreibt uns bitte über das Kontaktformular oder an die E-Mailadresse corinna(bei)asex-web(punkt)de.

Thematisch freuen wir uns über alles was so mit der queeren Community zu tun hat, natürlich gerne mit Bezug oder im Verhältnis zum asexuellen Spektrum. Auch abhängig von den dann geltenden Coronaregeln erwarten wir ca. 25 bis 40 Menschen verschiedener Altersgruppen und mit sehr unterschiedlicher Vorbildung, also eine bunte Mischung.

Wie gehabt tragen wir die Fahrtkosten und die Kosten für das Mittagessen. Ein kleines Honorar winkt ebenfalls.

AktivistA 2021 – die Konferenz-Rückschau, Teil 2

Literatur-Vorgeschmack

Nach der Essenspause gab es einen kleinen literarischen Teil. Ich stellte kurz ein Projekt von DasTenna und mir vor. Für die Ace Week Ende Oktober ist eine Sammlung Kurzgeschichten als E-Buch und Print geplant. „Beweisstück A. Eine a_sexuelle Anthologie“ soll das Buch heißen. Die Erlöse gehen an 100 % Mensch. Warum ausgerechnet die? Holger Edmaier und sein Team hatten Asexualität schon auf dem Schirm, als wir noch gar nicht wussten, dass es diese Organisation gibt.

Danach wurde es intersektional: Aus Göttingen war Jessica von Bi+ Göttingen angereist.

Von Bi+enchen und Eulchen/Asexu-Owls im Queeren Beet: A- & Bisexuelle Spektren im Visier

Zunächst fand eine Begriffsklärung statt. Was bedeutet Bisexualität?

Hier zitierte Jessica Robyn Ochs: „I call myself bisexual because I acknowledge that I have in myself the potential to be attracted – romantically and/or sexually – to people of more than one gender, not necessarily at the same time, not necessarily in the same way, and not necessarily to the same degree.“ – Ich beschreibe mich als bisexuell, weil ich anerkenne, dass ich in mir das Potential habe, romantisch und/oder sexuell zu Menschen mehr als eines Geschlechts hingezogen zu sein. Dies muss nicht notwendigerweise zur gleichen Zeit, nicht notwendigerweise auf die gleiche Art und nicht notwendigerweise zum gleichen Grad stattfinden.“ (Übersetzung von Carmilla.)

Und was macht dann das Pluszeichen hinter dem Bi?

Neben „Bisexualität“ sind einige andere Begriffe im Umlauf, die von der Gender-Binarität wegführen, die das Wort „Bisexuell“ seit seiner Erfindung mit herumschleppt.

Pansexuell meint Anziehung unabhängig vom Geschlecht.

Omnisexuell meint Anziehung zu allen Geschlechtern.

Polysexuell meint Anziehung zu mehreren, aber nicht allen Geschlechtern.

Das AIB-Modell

Manchmal benutzen Menschen eine Selbstbeschreibung, die nicht vollständig zu ihrem gerade sichtbaren Verhalten passt. So ist eine bisexuelle Frau, die mit einem Mann in einer monogamen Beziehung lebt, immer noch bisexuell. Oder es gibt Menschen, die gelegentlich mit Menschen Sex haben, die nicht zu ihrer Selbstbeschreibung als homo- oder heterosexuell passen, die sich aber nicht als bisexuell beschreiben würden. Oder Aroaces, die in einer von außen als romantisch gelesenen Partnerschaft leben. Und so weiter.

Nach dem AIB-Modell werden drei Aspekte betrachtet: A (Attraction, Anziehung) – I (Identity, Identität) – B (Behavior, Verhalten).

Somit lässt eine Selbstbeschreibung (Identität) niemals Rückschlüsse auf exakte Anziehungen oder auf das Verhalten zu. Natürlich verpflichtet auch eine Selbstbeschreibung nicht zu einem gewissen Verhalten. Und ein bestimmtes Verhalten lässt weder Rückschlüsse auf eine Selbstbeschreibung zu, noch verpflichtet es zu einer vorgeblich besser passenden Selbstbeschreibung.

Vorurteile und Ursachen?

Es folgte ein kleines Quiz. Wir bekamen ein Blatt mit acht Vorurteilen und sollten raten, ob die eher zum bi+ oder zum asexuellen Spektrum gehörten. Das Ganze war natürlich eine Falle, denn alle genannten Einwände waren sowohl in bi+ als auch in ace Bullshit-Bingos zu finden.

Woran liegt es, dass uns als vermeintliche „sexuelle Gegenteile“ so viel gleiche Sprüche treffen?

Zum einen ist weder das bi+ noch das ace Spektrum eindeutig mit einem Bild zu symbolisieren. Wir können nicht einfach zwei dieser typischen Toilettenschild-Schattenrisse mit oder ohne Rock nebeneinander montieren, um auf unser Paarbildungsverhalten hinzuweisen.

Jessica vermutet, dass „Spektren“ auch insgesamt mit „schlecht entscheidungsfähig“ gleichgesetzt werden. Der deutsche Drang zu eindeutigen Kategorien scheint uns außerdem noch zusätzliche Steine in den Weg zu legen, die beispielsweise in den USA seltener wahrgenommen werden.

Eine „Weigerung, sich (für eine Schublade) zu entscheiden“ lässt sich zu „labil, schlechter Charakter, unfertig“ steigern. Eine solche Person gilt dann auch als beziehungsunfähig.

Gerade auch Menschen im bi+ Spektrum werden zudem als unersättlich oder übersexualisiert wahrgenommen. (Ich verweise auf Mc Innis und Hodson, 2012. Nach dieser Studie werden bi- und asexuelle Menschen tendenziell eher dehumanisiert als hetero- und homosexuelle Menschen.)

„Unfertigkeit“ ist natürlich ein Vorurteil, das auch Betroffene verinnerlichen, sodass sich sowohl ace als auch bi+ Menschen sehr häufig selbst hinterfragen.

Zuletzt werden beide Spektren innerhalb der lesbischen und schwulen Communities oft als „nicht queer (genug)“ wahrgenommen. Bi+ Menschen und Aces könnten als „straight“/hetero durchgehen und hätten deshalb weniger Schwierigkeiten.

Somit haben das B und das A sowohl von innerhalb als auch von außerhalb der queeren Buchstabensuppe ähnliche Vorurteile auszuhalten. Permanent werden Zweifel an sie herangetragen.

Einige nicht kamerascheue Teilnehmende und unsere Referentin Jessica ganz links.

Verbündete suchen

Gegen diese Wucht von Schwierigkeiten hilft nur, sich zusammenzuschließen. Zum einen natürlich innerhalb der eigenen „Buchstaben“. Der Austausch untereinander fördert das Selbstbewusstsein und die Gewissheit, dass die Zweifel System haben. „Ihr seid nicht allein“ ist hier die wichtigste Botschaft.

Zum anderen können sich Gruppen unterschiedlicher Buchstaben miteinander vernetzen. Wir können uns gegenseitig als Allys unterstützen. Wie mit diesem Vortrag geschehen und in Stuttgart dank einer Anfrage von StuBi 2017 schon länger praktiziert.

Bi+ Göttingen bietet übrigens auch einen Vortrag zum Thema „Allyship“ (Verbündetenschaft) an. Ihr findet die Gruppe unter anderem auf Facebook und bei Instagram.

Ausklang …

Am Samstag haben es einige Menschen bis 23 Uhr ausgehalten, und auch am Sonntag wurde der Raum zum Gespräch rege genutzt.

AktivistA und das Spendenschweinderl bedanken sich herzlich bei allen Beteiligten.

AktivistA 2021: Bitte um Beiträge/Call for submissions

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Auch dieses Jahr wird es eine Auflage unseres überregionalen Treffens mit Konferenz geben, und zwar vom 11. bis 12. September 2021. Genauere Informationen werden noch folgen. Wir hoffen, dass es dieses Jahr eine Offline-Veranstaltung werden kann.

Am Samstag haben wir noch zwei offene Slots für Beiträge. Wenn ihr einen dieser Slots füllen wollt, meldet euch gern bei uns. Eine Mitgliedschaft im Verein ist nicht notwendig.

Falls also hier wer mitliest und uns am Samstag, den 11. September 2021 in Stuttgart mit einem ca. 45-minütigem Vortrag oder Workshop beehren möchte, oder einen Kurzfilm zu zeigen hat, oder, oder, oder, schreibe uns bitte über das Kontaktformular oder an die Mailaddresse corinna(bei)asex-web(punkt)de.

Wir freuen uns über asex-spezifische Themen genauso wie über Einblicke in andere Teile des Akronyms (LSBTTIQAPetc.), außerdem über alle anderen Themen, die sich mit dem asexuellen Spektrum überlappen. Wir erwarten ca. 25 bis 40 Menschen mit sehr unterschiedlicher Vorbildung zu diesen Themen.

Wie gehabt tragen wir die Fahrtkosten und die Kosten für das Mittagessen. Ein kleines Honorar winkt ebenfalls.