Seit einigen Jahren feiern wir in der vollen Woche nach dem Valentinstag die Aromantic Spectrum Awareness Week – also eine Woche für die Sichtbarmachung des aromantischen Spektrums. Wobei die meisten das zu „Aro Week“ abkürzen.
Wie so oft hat sich das Team vom Aspec*German-Discord ins Zeug gelegt, um ein vielfältiges Programm zu organisieren. Wer noch nicht im Discord ist, findet auf aspecgerman.de den Einladungslink und eine Textversion des Terminplans. Dazu einfach auf der Einstiegsseite runterscrollen.
Wir haben die Bildversion für euch unten.
Wer mehr Informationen über das aromantische Spektrum sucht, wird auf Englisch bei arospecweek.org fündig. Deutschsprachige Infos hat aromantik.de für euch, und natürlich gibt es noch unseren Flyer für eine erste Übersicht.
Unter der Federführung von Mosaik Deutschland e.V. gibt es eine Online-Umfrage für queere Menschen zu ihren Erfahrungen mit Konversionsversuchen. Die Umfrage richtet sich auch explizit an aromantische und asexuelle Menschen bzw. and Menschen aus den aromantischen und asexuellen Spektren.
Unsere erste Ankündigung habt ihr vielleicht gesehen: Am 16. und 17. September steigt die nächste Ausgabe unserer Konferenz für das asexuelle Spektrum im deutschsprachigen Raum.
Was suchen wir?
Für ein abwechslungsreiches Programm am Samstag sind wir auf der Suche nach Beiträgen. Wir haben Platz für maximal vier Vorträge oder Ähnliches von je höchstens 45 Minuten. „Ähnliches“ kann zum Beispiel ein Workshop, ein Film, oder sonst etwas sein.
Thematisch freuen wir uns über alles, was mit der queeren Community zu tun hat, natürlich gerne mit Bezug oder im Verhältnis zum asexuellen Spektrum. Auch wenn ihr intersektional denkend unterwegs seid, wäre hier eine Gelegenheit, uns einen Blick über den Tellerrand zu erlauben.
Da letztes Jahr ein kurzer Input zu Lithsexualität gut ankam: Hat vielleicht eine Person mit einem sogenannten Mikrolabel Interesse, uns an ihrer Erfahrungswelt teilhaben zu lassen?
Was erwartet euch?
Wir rechnen mit Besuch von 25 bis 40 Menschen verschiedener Altersgruppen und mit sehr unterschiedlicher Vorbildung.
Wie gehabt tragen wir die Fahrtkosten und spendieren euch ein Mittagessen. Ein kleines Honorar abhängig von der Vortragslänge winkt ebenfalls.
Wenn ihr also eine coole Idee habt, wie ihr uns den Samstag bereichern wollt, schreibt uns bitte über das Kontaktformular oder meldet euch über Facebook oder Insta bei uns.
Ein wenig ungläubig bin ich schon, dass ich hiermit die neunte AktivistA-Konferenz für Asexualität und das asexuelle Spektrum ankündige. War es nicht erst letztes Jahr, dass ich fürs Fünfjährige den veganen Kuchen organisiert habe?
Wie dem auch sei …
… wir treffen uns am 16. und 17. September 2023 in Stuttgart.
Wie gehabt in der Weissenburg, dem queeren Zentrum dort.
Für sehr früh Entschlossene ist das Anmeldeformular schon freigeschaltet. Auf der dazugehörigen Unterseite findet ihr auch wie üblich alle Infos zu Programm und Location, die wir für euch haben.
Wie versprochen haben wir für den Vortrag von Jonas Trochemowitz ein Video! (Edit: Jetzt mit 100 % weniger Spurenüberlagerung! Dafür ohne hünsches Thumbnail. Asche auf Carmillas Haupt.)
„Heute und damals. Zum Wandel des Sprechens in der deutschsprachigen A*spec-Community“ beleuchtet anhand von Daten aus dem deutschspachigen AVEN-Forum, wie sich die Entwicklungen der letzten 16 Jahre auf die Sprache der asexuellen (und teilweise der aromantischen) Community ausgewirkt haben.
Dieses Jahr findet die Aktionswoche für das asexuelle Spektrum vom 23. bis 29. Oktober statt. Feiern, vernetzen und informieren ist angesagt. Ursprünglich hieß die Veranstaltung „Asexual Awareness Week“. Sie wurde 2010 ins Leben gerufen. Aber uns geht es schon lange nicht mehr nur um Sichtbarkeit, sondern noch um einiges mehr: gleiche Rechte, bessere Gesundheitsversorgung und Beratung, und …? Die Organisation hinter der Ace Week heißt Asexual Outreach und ist in den USA mittlerweile als „non-profit“, gemeinnützig, anerkannt.
Veranstaltungen im deutschsprachigen Raum
Offline was auf die Ohren gibt es am Donnerstag, 27.10., im QZM — Queeres Zentrum Mannheim. Lesung mit @acearovolution aus „(un)sichtbar gemacht – Perspektiven auf Aromantik und Asexualität“.
Ein Zoom-Talk zu Acefeindlichkeit mit @acesnrw findet am Mittwoch, 26.10. statt. Und zum zweiten Mal hat der Aspec*German-Discord ein Monsterprogramm auf die Beine gestellt. Die Textform findet ihr ganz unten im Artikel hinter der „weiterlesen“-Marke.
Veranstaltungen auf Englisch findet ihr im Kalender der offiziellen Webseite der Ace Week. Wobei: Ace Aro Wien haben ihr „Wohnzimmer“ am Sonntag, 23.10. in Wien auch dort geteilt.
Mehr Ideen für mehr Sichtbarkeit und Information
Bei regenbogen-online gibt es mittlerweile viel Merchandise, nicht nur in Sachen asexuelle und aromantische Flagge. Auf unseren Hinweis hin hat das Team dort das Angebot für demisexuelle, gray-ace und aroace Menschen erweitert.
Bibliotheken können immer noch Bücher brauchen. Macht ihnen Anschaffungsvorschläge — mittlerweile gibt es zwei Sachbücher auf Deutsch, die auch in Unibibliotheken passen! Wir haben da eine Liste mit Ideen. Eventuell könnt ihr bei dem Anschaffungsvorschlag auch einen Hinweis auf die Ace Week dazuschreiben? Vielleicht lässt sich eine Person begeistern und macht 2023 einen Büchertisch zur Aktionswoche?
Apropos Druckerzeugnisse: Ihr könnt jederzeit unser Papiermaterial bestellen, um es an passenden Orten auszulegen.
In ace Kreisen kochen immer wieder Diskussionen um Rassismus hoch. Queerer Aktivismus weist allgemein wenig BIPoCs (Schwarze, Indigene und Personen of Color) auf. Um da ein bisschen über den Tellerrand zu schielen, hatten wir für die Konferenz zwei Personen von der Türkischen Gemeinde Baden-Württemberg eingeladen. Dabei handelt es sich um einen weltanschaulich und religiös unabhängigen Verband, der das friedliche und solidarische Miteinander in Baden-Württemberg fördert.
Das Projekt Elvan Âlem wendet sich an jüngere queere Menschen bis 27, die Rassismus erfahren und/oder migrantisiert werden (das heißt, es sind Personen, die von der Mehrheitsgesellschaft als „nicht von hier“ wahrgenommen werden). Elvan Âlem zielt vor allem auf Empowerment und Partizipation, daher hatten die Mitarbeitenden 2019 z. B. eine Gruppe beim CSD Stuttgart organisiert. Die Publikumsansprache erfolgt in drei Sprachen auf YouTube, mit InstaStories, einem Spiel und Broschüren zum Bestellen bzw. Herunterladen.
Bei Anfragen erfolgt eine individuelle Beratung oder auch das Aufsuchen einer Schule, wenn es dort Schwierigkeiten gibt. Neben den jungen Leuten stehen auch deren Familien im Fokus. Themen sind unter anderem die Familiensituation und Hilfe bei der Identitätsfindung, besonders bei trans und nicht-binären Menschen. Geflüchtete erhalten ebenfalls Unterstützung, beispielsweise bei der Anhörungsvorbereitung.
Zudem gibt es Angebote für Fachkräfte, die mit dem angesprochenen Personenkreis zu tun haben. Beispielsweise können sich Schulsozialarbeitende Input bei bestimmten Fragestellungen holen oder Supervision erbitten. Außerdem bietet Elvan Âlem Workshops für Peers und aktivistisch Aktive an, um deren Engagement zu stärken und einem Burnout vorzubeugen.
Das Team besteht aus vier Menschen, die versuchen, ein möglichst breites Spektrum abzubilden, was die „Buchstaben“ in der baden-württembergischen „LSBTTIQ“-Suppe angeht, außerdem Migrationserfahrung, Sprache und Herkunftsregion. Das Team versucht, für Intersektionen sensibel zu sein und positioniert sich gegen Trans-Exklusionismus.
Die Fachberatung geschlechtliche und kulturelle Vielfalt Stuttgart hingegen ist eine reine Beratungsstelle, die für alle Altersgruppen offen ist.
Wie ist das nun mit der Religion? Die Projekte suchen selbstverständlich den Kontakt zu muslimischen Gemeinden. Vor allem die Zusammenarbeit mit dem Liberal-Islamischen Bund läuft wohl sehr gut.
Allerdings: Nicht umsonst fand in Stuttgart die „Demo für alle“ den größten Anklang innerhalb Deutschlands. Kritische Stimmen nennen die Ansammlung von pietistischen und evangelikalen Gemeinden im Schwäbischen gern „Pietcong“. Daher gab es beim Projekt auch schon Beratungsfälle in Bezug auf christliche Einrichtungen.
Und was hat das nun mit dem asexuellen und aromantischen Spektrum zu tun?
Die Vortragenden konnten sich an eine ace Personen erinnern, die Hilfe suchte, da ging es vor allem um Zukunftsängste und Community-Anschluss.
Aufgefallen ist ihnen, dass die Stuttgarter Jugendgruppen einen wachsenden Anteil Aces haben, sodass sie den Anspruch haben, das A in ihre Buchstabenkollektion aufzunehmen. Von einem Menschen im Publikum kam daher der Tipp, auf das Wort „Liebe“ zu achten. Es wird in aktivistischen Kontexten gern verwendet, um Gleichstellung für sexuelle Minderheiten einzufordern, befremdet manche ace und aro Menschen aber, vor allem, wenn sie keine klassische Paarbeziehung suchen.
Im Gegenzug muss die a*spec Community sich selbst sensibilisieren. Rassismus fängt eben nicht erst an, wenn einschlägige Beleidigungen fallen.
Wichtig ist außerdem Powersharing, also beispielsweise Menschen die Gelegenheit geben, sich zu äußern. Nicht nur Macht, auch Geld abgeben. Menschen Räume gestalten lassen und nicht Räume ohne Input gestalten, die dann nicht die Zielgruppe ansprechen. Wir müssen uns daher fragen, ob die Angebote/Formate, die es gibt, migrantisierte Personen ansprechen. Brauchen/wollen die Betreffenden das spezielle Angebot überhaupt?
Wenn BIPoCs in einer Gruppe sind, sollten wir sie nicht als Token/Aushängeschild für die eigene Weltoffenheit/fehlenden Rassismus oder was auch immer betrachten/benutzen.
Und na ja: Ohne Vernetzung und Recherche geht nix.
Wir arbeiten dran. Ich weise daher noch mal auf unser Formular für Förderungen hin: Wenn ihr eine geniale Idee habt, wie wir Antirassismus und das A*Spec zusammenbringen können, euch aber Geld fehlt, pingt uns an.
Am letzten Wochenende fand unsere kleine jährliche Konferenz mit überregionalem Treffen statt. Wir hatten mit ca. 35 Menschen knapp die Grenze dessen erreicht, was wir im Café der Weissenburg bequem unterbringen können.
Nach der Vorstellungsrunde dauerte die Pizzabestellung leider etwas länger als erhofft, sodass der erste Vortrag mit etwas Verspätung begann. Zwei Menschen von der Türkischen Gemeinde Baden-Württemberg stellten die Projekte Elvan Alem und die Fachberatung geschlechtliche und kulturelle Vielfalt Stuttgart vor. Außerdem gab es ein Video zu sehen, in dem geflüchtete trans Personen von ihren Erfahrungen erzählen. Die anschließende Diskussion bringt hoffentlich weiteren gegenseitigen Input hervor. Die Autorin dieser Zusammenfassung plant daher einen separaten Post zum Zwischenstand der Erkenntnisse.
Die Pizza hingegen traf dann extrem pünktlich ein. In der Pause gab es ein spontanes Orga-Treffen, was sich zwar als äußerst interessant herausstellte (ob fruchtbar, wird sich zeigen). Von Pause konnte jedoch keine Rede mehr sein. Mit der allgemein starken Besetzung samt Hintergrundrauschen dieses Jahr war das wohl mit der Grund, dass wir abends eine Stunde früher Kehraus hatten als in den letzten Jahren mit Live-Treffen.
Nachmittags ging es weiter mit einem Teil des Teams vom InSpektren-Podcast. Wir bekamen einen exklusiven Einblick in die Geschichte und Arbeitsweise eines Community-Podcasts für das asexuelle und aromantische Spektrum. Dieser wird von mindestens zwölf Menschen gestaltet und veröffentlicht im Abstand von zwei Wochen ein- bis zweistündige stündige Folgen. Wichtig ist dem Team, eigene Worte zu verwenden und die eigenen Narrative des asexuellen und aromantischen Spektrums zu erzählen. Deshalb werden auch immer Stimmen aus der Community gesucht – als Gäste oder mit Umfragen. Neben inhaltlichem Input freut sich das Team über Abos bei den ensprechenden Diensten . Außerdem werden immer Leute gesucht. Egal ob vor dem Mikro oder im Hintergrund. Hättet ihr beispielsweise geahnt, dass eine Stunde Podcast fünf Stunden Untertitel-Arbeit bedeutet?
Danach gab es einen kurzen, aber informativen Ausflug in die Welt der Lithsexualität. Deshalb ist auch das einen eigenen Blogbeitrag wert.
Zuletzt schaltete sich Jonas Trochemowitz per Livestream dazu. Er hatte den sich wandelnden Sprachgebrauch im AVEN-Forum seit 2005 linguistisch untersucht. (Mit ein bisschen Glück bekommen wir ein Video.) Kurz gesagt war nicht nur die abnehmende Bedeutung des Forums für die Organisation der asexuellen Community ersichtlich, sondern auch die Ausbreitung der Label „gray-ace“ und „demisexuell“. Zudem zeigte sich, dass sich die „Anziehungs-Definition“ steigender Beliebtheit erfreute. Nebenbei bildete sich der allgemeine Trend ab, von Personen zu sprechen, statt gegendertere Termini zu verwenden.
Danach gab es wie immer eine lockere Plauschrunde, die knapp die Hälfte der Anwesenden am Sonntag noch fortsetzten. Hier zeigten etwa zehn Menschen erstaunliches Durchhaltevermögen und kaperten den ab 15 Uhr stattfindenden Stuttgarter Ace-Stammtisch.
In exakt vier Wochen startet unsere kleine AktivistA-Konferenz für das asexuelle Spektrum, daher hier einige Hinweise.
Die Programmreihenfolge steht noch nicht fest, aber wir haben vier Punkte zu sortieren. Dass wir das interkulturelle queere Beratungsprojekt Elvan Âlem eingeladen haben, hatten wir bereits angekündigt. Jonas Trochemowitz‘ Vortrag „Heute und damals. Zum Wandel des Sprechens über Sexualität in der deutschsprachigen ASpec-Community“ kommt über Liveschalte rein, da sich leider einige Termine verhakt haben. Also drückt uns die Daumen, dass die Technik tut, was sie soll.
Außerdem angekündigt hat sich der Podcast InSpektren mit dreifacher Starpower. Zwischendrin wird es von Guido ein kurzes Update zu Lithsexualität geben.
Anmelden könnt ihr euch mit dem entsprechenden Kontaktformular. Bitte habt Verständnis, dass Urlaubszeit ist und die Antwort mit der Bestätigung ein paar Tage dauern kann. Ab dem 4. September sind wir wieder schneller erreichbar.
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