Da sich immer im Juni der Stonewall-Aufstand jährt, ist Juni der „Pride Month“. Ein Monat, um sich auf Menschen zu fokussieren, die nicht heterosexuell, nicht cisgeschlechtlich und/oder nicht dyadisch sind. Ein Monat, um gemeinsam zu feiern, was politisch an Gleichstellung erreicht wurde, und darüber nachzudenken, was noch fehlt.
AktivistA n.e.V. allerdings hat außer dem Infostand zum CSD Karlsruhe am 4. Juni nicht viel Pride im Juni vor. Immerhin planen wir noch eine Konferenz im September. Außerdem solltet ihr uns mindestens noch in Stuttgart mit einem Infostand am 31. Juli finden.
Linkspämmchen Community und Zusammenhalt
Der ersten Vorsitzenden in der letzten Zeit positiv aufgefallen ist die neueste Folge des QueerKram-Podcasts über Bisexualität. Das ist wahrscheinlich die erste Folge selbigen Podcasts, die Asexualität erwähnt.
Auch anderswo liegt der Fokus oft auf Schwulen und seltener auf Lesben, trans und bi+ Menschen, ganz abgesehen von Aces und Aros. „Die Schwulen dürfen jetzt heiraten“, was wollen wir also noch? Disbezüglich pfiff Zaunfink zum Thema gleiche Rechte. Nicht unbedingt ans Heiraten hingegen dachten InSpektren, die über Queerplatonische Beziehungen podcasteten.
Ein bisschen Feierliches wollen wir euch auch auf den Weg geben. Die Aktion 100% Mensch hat vor Kurzem „Not Alone“ veröffentlicht. Der Song feiert queeren Zusammenhalt und bittet um Solidarität mit der Ukraine und deren queerer Community.
Die Ace- und die Aro-Flagge sind wie die Bi-Flagge leider nur kurz im Bild. Und damit stellen sie in etwa das dar, was schon passiert ist, und das, woran wir — alle miteinander — noch arbeiten können/müssen/sollen.
In diesem Sinne wünschen wir euch einen wunderbaren und erfolgreichen Pride Month!
ETA: Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass ich „nicht alloromantische Personen“ in meiner Auflistung zu feiernder Menschen vergessen habe. Ich bitte um Verzeihung, das war keine Absicht, sondern reine (unschöne) Gewohnheit. Fazit: Ist wirklich noch viel Arbeit. Nicht zuletzt im eigenen Kopf.
Nachdem letztes Jahr nur eine Demo stattfand, ist 2022 in Karlsruhe wieder ein Familienfest für den CSD angesagt.
Am 4. Juni kommen wir mit einem Infostand auf den Karlsruher Marktplatz und freuen uns auf Besuch von euch! Neben Infos über das asexuelle Spektrum haben wir nun auch eine aromantische Grundausstattung im Gepäck.
Das Motto „Queer ist kein Hobby“, soll dieses Jahr vor allem auf die Bedürfnisse von queeren Jugendlichen aufmerksam machen. Aber auch für Erwachsene ist ihre sexuelle Orientierung oder ihre geschlechtliche Identität nichts, was sie zum Feierabend ablegen können wie Berufskleidung.
Zwecks standesgemäßer Freizeitgestaltung können wir verlautbaren, dass wir für die Benefiz-Verlosung des CSD-Vereins Bücher von unserem Vereinsmitglied Carmilla DeWinter bereitstellen wollen. Alle drei enthalten Aces bzw. Aroaces: Die A-Karte,Lokis Fesseln und Albenzauber.
Beim CSD Karlsruhe haben wir erstmals Aro-Merch im Gepäck, und außerdem gibt es was zu gewinnen.
Heute ist der Internationale Tag gegen Queerfeindlichkeit! Häufig auch bekannt als IDAHOBIT(A+), also International Day Against Homo-, Bi-, Inter- and Transphobia. Dieser Aktionstag hat nach und nach immer mehr Buchstaben dazu bekommen, los ging es mal, je nachdem wo man nachschlägt, nur mit dem „H“, oder auch noch dem „T“. Leider fällt das „A“, auch innerhalb der queeren Community, oft hinten runter. Wir wissen also genau, wie blöd es ist, wenn mensch sich in den Buchstaben nicht wiederfindet. Deshalb haben wir uns für die Bezeichnung „Internationaler Tag gegen Queerfeindlichkeit“ entschieden.
Feindlichkeit gegen Menschen auf dem asexuellen Spektrum sieht nicht unbedingt so aus, wie das, woran Menschen bei Worten wie Homophobie oder Transphobie denken. Ähnliches gilt für Menschen auf dem aromantischen Spektrum.
Trotzdem gibt es Anfeindungen, Ausgrenzung und Diskriminierung gegen Menschen im Aspec*. Nur so viel zur Illustration: Nach Zahlen aus der Ace Community Survey von 2019 trauen sich über 50 % alles Aces nicht sich bei ihren Familien zu outen, aus Angst vor negativen Reaktionen. Das sollte deutlich machen, warum auch Menschen aus dem Aspec beim Internationalen Tag gegen Queerfeindlichkeit mit bedacht werden müssen.
Auf Initiative der polnischen Organisationen Asfera und Tolerado fand am 15. Mai ein Erfahrungsaustausch zum Thema Ace-Aktivismus in europäischen Ländern statt. Mit dabei waren asexuelle Aktivist*innen aus Schweden, Spanien, Ungarn, Polen und Deutschland.
Nachdem wir 2020 die englische Version von Alice Osemans Lovelessbesprochen hatten, erreichte uns 2021 vom Loewe-Verlag eine erfreuliche Nachricht. Das Buch sollte auf Deutsch erscheinen. Ob AktivistA ins Verzeichnis nützlicher Adressen dürfte?
Natürlich haben wir zugestimmt. Und sogar ein Belegexemplar bekommen! Dies ist also das erste Mal in meinem Leben, dass ich (Carmilla) ein Belegexemplar rezensiere. (Eine weitere Vergütung dieser Rezension ist nicht erfolgt. Wir wurden außerdem nicht um Werbung gebeten.)
Ganz kurz noch mal: Worum geht es bei Loveless?
Die achtzehnjährige Georgia ist zum Schulabschluss noch ungeküsst. Im ersten Semester an der Uni will sie dringend etwas daran ändern. Schließlich möchte sie nicht Loveless sein — ohne Liebe. Dazu bittet sie ihre Mitbewohnerin Rooney um Rat. Alles gerät außer Kontrolle, als Rooney auffällt, dass Georgias bester Kumpel in sie verliebt ist. Rooney ermuntert Georgia, da etwas draus zu machen, obwohl Georgia (noch?) gar nicht zurückverliebt ist.
Kleine Kritteleien
Es gilt zu beachten, dass die Rezensentin häufiger dafür bezahlt wird, anderer Menschen Texte zu lektorieren oder korrigieren. Persönlich hätte ich als Lektorin um weniger Kursive und Großbuchstaben gebeten. Zudem lässt der Buchsatz im Print an Sorgfalt zu wünschen übrig.
Was erwartet die Lesenden?
Ihr bekommt eine asexuell-aromantische Selbstfindung:
Ich hatte mein ganzes Leben damit verbracht zu glauben, dass romantische Liebe auf mich wartete. Dass ich sie eines Tages finden würde und dass ich dann endlich glücklich sein würde.
So was habe ich auch mal geglaubt. Insofern ist das nicht nur ein Buch für Aces, sondern auch für solche, die vielleicht einen Stups in die Richtung aro und/oder ace brauchen. Und zuletzt für alle, die Romane mögen, in denen Freundschaften gefeiert werden.
Dazu serviert Oseman Irrungen fast Shakespear’schem Ausmaßes, viel Humor, kluge Gedanken über die Natur der Liebe und ein völlig unromantisches Happy End.
Der Stil ist locker-flockig. Oseman beherrscht ihre Spannungsbögen und zeichnet außerdem liebevoll runde Figuren, die ich einfach umarmen will.
Auch an der Qualität der Übersetzung ist nicht zu kritteln. Die lässt nicht ahnen, dass ein englisches Original dahintersteckt.
Formalia
Alice Oseman: Loveless: Wann endlich beginnt meine Story? Erhältlich überall im Buchhandel unter der ISBN 978-3-7432-1219-0 (Taschenbuch) oder ISBN 978-3-7320-1751-5 (ePUB).
Neben der Ace Week gibt es seit einigen Jahren auch eine Aromantic Spectrum Awareness Week. Kurz: ASAW. Es ist eine Woche, um auf das aromantische Spektrum aufmerksam zu machen. Sie findet immer in der vollen Woche nach dem Valentinstag statt, als Gegenpol zur allgemeingültig erklärten romantischen Liebe. Dieses Jahr ist das die Woche vom 20. bis zum 26. Februar.
Nun sind nicht alle aromantischen Menschen asexuell, und nicht alle Menschen auf dem asexuellen Spektrum verorten sich auf dem aromantischen Spektrum. Wenn wir den großen Umfragen des Ace Community Survey Teams glauben dürfen, sind etwa 50 Prozent aller Aces gleichzeitig aro.
Ein Plakat für Aces und Aros, 2018 beim CSD Köln entdeckt.
Bislang haben wir darauf nur in Vorträgen und in der Broschüre hingewiesen. Höchste Zeit also, dass es auch separates Papier gibt.
Online findet ihr Informationen und Blogeinträge auf Deutsch bei AktivAro. Wir hoffen, dass wir demnächst in Kooperation einen weiteren Flyer auf die Beine stellen können.
Der Discordserver Aspec*German ist schon mitten in der Event-Planung für die AroWeek, ihr könnt dort gerne mitmachen bzw. teilnehmen. Mehr Infos gibt es im Kanal #event-planung.
Das zweite Pandemiejahr hat uns als Verein einiges an Spontaneität abverlangt — da sind wir sicher nicht die Einzigen.
Wir hoffen, dass ihr das alles einigermaßen überstanden habt und hoffen, dass sich die Lage 2022 wieder etwas normalisiert. Gerade die Stammtische haben ja sehr unter den diversen Lockdowns und Zugangsbeschränkungen gelitten.
Für die Feiertage wünschen wir euch, dass ihr sie entspannt und in möglichst netter Gesellschaft verbringen könnt. Weihnachten ist für viele nicht-heterosexuelle Menschen ja teilweise sehr anstrengend.
Text im Bild: Frohe Weihnachten! Habt ein paar ace Tage, egal was ihr macht. — Danke an Lou für diese Grafik!
Passend zur Saison schalten wir auch ein neues Feature frei!
Manchmal hat unser Vereinchen mehr Geld, als wir ausgeben können. Wir haben oft einfach nicht genug Leute, die die Arbeit machen. Anderswo haben Menschen vielleicht gute Ideen für das asexuelle Spektrum, aber kein Geld und keine Lust, in einem Verein zu sein. Um diese zwei Interessen zusammenzubringen, könnt ihr bei uns Geld beantragen. Habt ihr ein Projekt habt, das dem asexuellen Spektrum zugute kommt? Seid ihr bereit, die nötige Arbeit zu übernehmen? Dann schaut mal auf der neuen Unterseite vorbei!
Weil in den USA Wochen am Sonntag beginnen, ist dieser Post einen Tag zu spät. Trotzdem: Es ist eine Woche, um das asexuelle Spektrum zu feiern und von allen Seiten zu beleuchten.
Worum geht es?
Ursprünglich hieß die Veranstaltung „Asexual Awareness Week“. Sie wurde 2010 ins Leben gerufen. Aber uns geht es schon lange nicht mehr nur um Sichtbarkeit, sondern noch um einiges mehr: gleiche Rechte, bessere Gesundheitsversorgung, Schulaufklärung, und …? Das Motto dieses Jahr ist deswegen „Beyond Awareness“: „Jenseits von Sichtbarkeit“. Eine ausführliche Erklärung dazu gibt die englischsprachige Seite der Aktion.
Veranstaltungen und Specials im deutschsprachigen Raum
Ansonsten erwartet euch ein Twitch-Talk mit @facettenreichlesen, Janika Hoffmann, Carmilla DeWinter und DasTenna. Zu sehen sind die fünf am Freitag, 29.10. um 18:30 Uhr bei https://www.twitch.tv/winged_charly
DasTenna und Carmilla zeichnen außerdem für eine Kurzgeschichtensammlung verantwortlich. „Beweisstück A. Eine a_sexuelle Anthologie“ ist eine Benefiz-Aktion für 100% Mensch. Mehr Informationen dazu und Bestell-Links findet ihr auf Carmillas Autorinnenblog.
@ratundtat_rostock und @queerfeldeinrostock bieten Online-Workshops am Mittwoch und Donnerstag an. Anmelden könnt ihr euch über https://linktr.ee/qfe
Es gibt außerdem den Versuch einer Wortwolke:
Teilnahme an der Wortwolke ohne Smartphone unter www.menti.com, Code 2348 9425
Und was könnt ihr sonst machen?
Die vorgeschlagenen Kanäle lassen zwar Instagram und TikTok vermissen, und es gibt einige neue Bücher, die ihr Bibliotheken vorschlagen könnt. Aber ansonsten sind unsere Selbstmach- und Mitmisch-Tipps von 2017 noch immer aktuell.
Die letzte volle Oktoberwoche naht, und damit die Ace Week. Ursprünglich hieß diese Aktionswoche „Asexual Awareness Week“. Mittlerweile geht es nicht nur um Sichtbarmachung. Daher ist daraus 2018 eine Aktionswoche geworden, die alle mit eigenen Inhalten füllen können.
Ein besonders breites Themenspektrum hat sich der Aspec*German-Discord-Server vorgenommen. Es geht von der Label-Theorie bis zum Erfahrungsaustausch für Personen aus dem asexuellen Spektrum bis zum Kreativworkshop. Ein paar Menschen von AktivistA sind auch dabei. So unter anderem Carmilla bei der Sneak-Peek-Lesung für „Beweisstück A“ am Sonntag und Irina am Mittwoch beim Panel „Ace Aktivismus“.
Apropos asexueller Aktivismus: Wir hatten da schon Ideengesammelt.
Wer zum asexuellen (und/oder aromantischen) Spektrum gehört und noch nicht dabei ist, findet den Einstiegslink mit Erklärungen hier: https://aspecgerman.de/
Hier ist das hoffentlich finale Programm:
Die volle Dröhnung: Eine Woche asexuelles Spektrum Discord.
Text statt Bild:
Mensch(en) | Thema | Termin
Carmilla, weitere Autor*innen | Lesung Beweisstück A | So, 24., 19.30
Nach der Essenspause gab es einen kleinen literarischen Teil. Ich stellte kurz ein Projekt von DasTenna und mir vor. Für die Ace Week Ende Oktober ist eine Sammlung Kurzgeschichten als E-Buch und Print geplant. „Beweisstück A. Eine a_sexuelle Anthologie“ soll das Buch heißen. Die Erlöse gehen an 100 % Mensch. Warum ausgerechnet die? Holger Edmaier und sein Team hatten Asexualität schon auf dem Schirm, als wir noch gar nicht wussten, dass es diese Organisation gibt.
Danach wurde es intersektional: Aus Göttingen war Jessica von Bi+ Göttingen angereist.
Von Bi+enchen und Eulchen/Asexu-Owls im Queeren Beet: A- & Bisexuelle Spektren im Visier
Zunächst fand eine Begriffsklärung statt. Was bedeutet Bisexualität?
Hier zitierte Jessica Robyn Ochs: „I call myself bisexual because I acknowledge that I have in myself the potential to be attracted – romantically and/or sexually – to people of more than one gender, not necessarily at the same time, not necessarily in the same way, and not necessarily to the same degree.“ – Ich beschreibe mich als bisexuell, weil ich anerkenne, dass ich in mir das Potential habe, romantisch und/oder sexuell zu Menschen mehr als eines Geschlechts hingezogen zu sein. Dies muss nicht notwendigerweise zur gleichen Zeit, nicht notwendigerweise auf die gleiche Art und nicht notwendigerweise zum gleichen Grad stattfinden.“ (Übersetzung von Carmilla.)
Und was macht dann das Pluszeichen hinter dem Bi?
Neben „Bisexualität“ sind einige andere Begriffe im Umlauf, die von der Gender-Binarität wegführen, die das Wort „Bisexuell“ seit seiner Erfindung mit herumschleppt.
Pansexuell meint Anziehung unabhängig vom Geschlecht.
Omnisexuell meint Anziehung zu allen Geschlechtern.
Polysexuell meint Anziehung zu mehreren, aber nicht allen Geschlechtern.
Das AIB-Modell
Manchmal benutzen Menschen eine Selbstbeschreibung, die nicht vollständig zu ihrem gerade sichtbaren Verhalten passt. So ist eine bisexuelle Frau, die mit einem Mann in einer monogamen Beziehung lebt, immer noch bisexuell. Oder es gibt Menschen, die gelegentlich mit Menschen Sex haben, die nicht zu ihrer Selbstbeschreibung als homo- oder heterosexuell passen, die sich aber nicht als bisexuell beschreiben würden. Oder Aroaces, die in einer von außen als romantisch gelesenen Partnerschaft leben. Und so weiter.
Nach dem AIB-Modell werden drei Aspekte betrachtet: A (Attraction, Anziehung) – I (Identity, Identität) – B (Behavior, Verhalten).
Somit lässt eine Selbstbeschreibung (Identität) niemals Rückschlüsse auf exakte Anziehungen oder auf das Verhalten zu. Natürlich verpflichtet auch eine Selbstbeschreibung nicht zu einem gewissen Verhalten. Und ein bestimmtes Verhalten lässt weder Rückschlüsse auf eine Selbstbeschreibung zu, noch verpflichtet es zu einer vorgeblich besser passenden Selbstbeschreibung.
Vorurteile und Ursachen?
Es folgte ein kleines Quiz. Wir bekamen ein Blatt mit acht Vorurteilen und sollten raten, ob die eher zum bi+ oder zum asexuellen Spektrum gehörten. Das Ganze war natürlich eine Falle, denn alle genannten Einwände waren sowohl in bi+ als auch in ace Bullshit-Bingos zu finden.
Woran liegt es, dass uns als vermeintliche „sexuelle Gegenteile“ so viel gleiche Sprüche treffen?
Zum einen ist weder das bi+ noch das ace Spektrum eindeutig mit einem Bild zu symbolisieren. Wir können nicht einfach zwei dieser typischen Toilettenschild-Schattenrisse mit oder ohne Rock nebeneinander montieren, um auf unser Paarbildungsverhalten hinzuweisen.
Jessica vermutet, dass „Spektren“ auch insgesamt mit „schlecht entscheidungsfähig“ gleichgesetzt werden. Der deutsche Drang zu eindeutigen Kategorien scheint uns außerdem noch zusätzliche Steine in den Weg zu legen, die beispielsweise in den USA seltener wahrgenommen werden.
Eine „Weigerung, sich (für eine Schublade) zu entscheiden“ lässt sich zu „labil, schlechter Charakter, unfertig“ steigern. Eine solche Person gilt dann auch als beziehungsunfähig.
Gerade auch Menschen im bi+ Spektrum werden zudem als unersättlich oder übersexualisiert wahrgenommen. (Ich verweise auf Mc Innis und Hodson, 2012. Nach dieser Studie werden bi- und asexuelle Menschen tendenziell eher dehumanisiert als hetero- und homosexuelle Menschen.)
„Unfertigkeit“ ist natürlich ein Vorurteil, das auch Betroffene verinnerlichen, sodass sich sowohl ace als auch bi+ Menschen sehr häufig selbst hinterfragen.
Zuletzt werden beide Spektren innerhalb der lesbischen und schwulen Communities oft als „nicht queer (genug)“ wahrgenommen. Bi+ Menschen und Aces könnten als „straight“/hetero durchgehen und hätten deshalb weniger Schwierigkeiten.
Somit haben das B und das A sowohl von innerhalb als auch von außerhalb der queeren Buchstabensuppe ähnliche Vorurteile auszuhalten. Permanent werden Zweifel an sie herangetragen.
Einige nicht kamerascheue Teilnehmende und unsere Referentin Jessica ganz links.
Verbündete suchen
Gegen diese Wucht von Schwierigkeiten hilft nur, sich zusammenzuschließen. Zum einen natürlich innerhalb der eigenen „Buchstaben“. Der Austausch untereinander fördert das Selbstbewusstsein und die Gewissheit, dass die Zweifel System haben. „Ihr seid nicht allein“ ist hier die wichtigste Botschaft.
Zum anderen können sich Gruppen unterschiedlicher Buchstaben miteinander vernetzen. Wir können uns gegenseitig als Allys unterstützen. Wie mit diesem Vortrag geschehen und in Stuttgart dank einer Anfrage von StuBi 2017 schon länger praktiziert.
Bi+ Göttingen bietet übrigens auch einen Vortrag zum Thema „Allyship“ (Verbündetenschaft) an. Ihr findet die Gruppe unter anderem auf Facebook und bei Instagram.
Ausklang …
Am Samstag haben es einige Menschen bis 23 Uhr ausgehalten, und auch am Sonntag wurde der Raum zum Gespräch rege genutzt.
AktivistA und das Spendenschweinderl bedanken sich herzlich bei allen Beteiligten.
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