Stuttgart Pride 2024: Fußgruppe sucht noch Mitlaufende & Infostand

Ace und andere Pride-Flaggen auf einer Demoparade.

Noch eine Woche bis zur Stuttgart Pride …

AktivistA hat für den Verein und Aspec*German eine Fußgruppe bei der Demo angemeldet. Willkommen sind also Aces, Aros, Apls und Allys. Falls noch wer dazukommen mag: Wir haben die Nummer 77, die Aufstellung findet in der Rotebühlstraße von 12 bis 13 Uhr statt.

Die Startreihenfolge, eine Karte und anderes findet ihr auf der Seite des Stuttgart Pride. Wichtig außerdem: Es werden zahlreiche S-Bahn-Haltestellen in Stuttgart wegen Bauarbeiten gesperrt sein, bitte plant die Zeitverzögerung bei der Anfahrt ein.

Bitte achtet auf Kleidung, die zum Wetter passt, Sonnen- und/oder Regenschutz, bequemes Schuhwerk (oder passende Blasenpflaster), ausreichend alkoholfreie Getränke und was zum Essen. Lärmempfindliche profitieren von Ohrstöpseln. Menschenmengen sind auch ohne Lärm anstrengend, falls ihr also einen Großveranstaltungs-Übersteh-Kit habt, packt den mit ein.

Falls es noch Fragen gibt, pingt uns gern auf den von uns bespielten Kanälen an.

Am Sonntag ist ein Infostand angemeldet — wir freuen uns auf euch.

AktivistA-Konferenz 2024: Aktueller Stand der Planungen

Nur noch zwei Monate bis zur Konferenz? Die Zeit fliegt …

Jedenfalls gibt es erste Infos zu unserem Programm. Die Reihenfolge der Vorträge steht noch nicht fest, aber wir wissen in etwa, was ihr am Samstag, den 14. September aufs Ohr und Auge bekommen werdet:

Juju Kiesow stellt uns die Masterarbeit „Asexualität im Kontext von Identität und Gesellschaft“ vor.

Eggy von der AG Comicforschung erzählt über „Acing Comics“.

Klemens Ketelhut berichtet über die von ihm initiierte Studie „Unheilbar queer„.

Der Podcast ACE AROund the Cake hat sich Sara Ahmeds Konzept „The Promise of Happiness“ vorgenommen und will es im Sinne der A-Spektren beleuchten.

Am Sonntag gibt es neben der Plauschrunde wahrscheinlich die Möglichkeit, Steine zu bemalen — die Idee kam auf, nachdem ein paar bemalte Steine in Ace-Farben regelmäßig an den süddeutschen Ständen für Kaufangebote sorgen. Wer mag, bringe also einen Kiesel oder zwei mit …

Ein Stück vom Infostand-Tisch: eine Sammlung Flyer und Aufkleber auf einer lila Tischdecke.
Einige unserer bemalten Steine bei ihrem Job: Flyer vor Windverwehung schützen.

Logischerweise immer unter Vorbehalt von kurzfristigen Änderungen aufgrund von höherer Gewalt … (auf dass es dieses Jahr weder die Orga noch die Vortragenden noch die Teilnehmenden treffen möge).

Anmeldungen sind noch möglich (wir haben noch knapp zehn Plätze) über das Kontaktformular auf der Konferenz-Unterseite.

CSD Pforzheim 2024: Polizei, Predigten und Nieselregen

Das Pforzheimer Rathaus mit ungewohnt viel Farbe davor.

 

Schon ein paar Tage her ist der zweite Mini-CSD am 15. Juni in der nominellen Großstadt Pforzheim. Dieses Jahr gab es sogar eine Parade. AktivistA war für dieses Heimspiel mit einem Infostand angerückt, der dann prompt über Mittag mal wieder beregnet wurde.

Logischerweise bedröppelte es ausgerechnet das Ende des Demozugs. Ob die Gegenveranstaltung von diversen Freikirchen am anderen Ende der Fußgängerzone sich wegen dieser Unterstützung von oben auf die Schulter geklopft hat? Wir wissen es nicht. Sicher ist nur, dass die großen Kirchen ihren eigenen ökumenischen Stand auf dem CSD hatten und Segen spendeten, während die fundamentalistischen Kräfte Flyer verteilten, die von Sünde, Hölle und allerlei mehr fabulierten.

Beflaggte Minimuffins.

Der Laune auf dem CSD tat der Regen nun nicht so viel Abbruch. Unser Stand konnte zudem als Dach für gut 200 Mini-Muffins dienen, die von einer netten Person aus Karlsruhe großzügig an Anwesende verteilt wurden. Immer mit passender, selbstgemachter Miniflagge, versteht sich.

Ein passendes Demoschild durfte ich auch ablichten:

„Gleiche Rechte für alle heißt nicht weniger Rechte für dich. Das ist kein Kuchen!“

Neben den Freikirchen trübte auch eine nicht zu verachtende Polizeipräsenz die Stimmung. Ein weitgereister Bekannter meinte, derartig starken Begleitschutz kenne er nur von polnischen Prides. Und wo letztes Jahr mal ein paar blaugewandete Leutchen über den Platz streiften und mir exakt einmal und positiv auffielen, als sie einen sehr berauschten Menschen ansprachen, tauchten sie dieses Jahr teils im Rudel von sechs bis acht Menschen auf, und mit weniger Personen dann so gut alle halbe Stunde. An der Gegendemo konnte es nicht liegen – die lief letztes Jahr schon gesittet ab. Und bei den letzten Wahlen hat die AfD zwar fett Stimmen eingefahren, aber die Rechten waren ja letztes Jahr auch schon da (und laufen eh jeden Montag seit Corona demonstrieren).

Aus Gründen, die wir nicht nachvollziehen können, weigerten sich beide größeren Zeitungen, in ihren Berichten die geschätzte Teilnehmendenanzahl anzugeben. Es fühlte sich nach weniger Menschen an als letztes Jahr. Ob es das Wetter war oder all die Polizei, die ausdauernde Sitzgrüppchen junger Leute tendenziell eher ungemütlich machte und zu frühzeitigen Heimfahrten führte? Wahrscheinlich beides.

Die Ace Community Umfrage 2024 ist eröffnet

Erhebungen zu Personen auf dem Aspec sind wichtig, aber selten. Umso dankbarer sind wir für die Arbeit des Teams der Ace Community Umfrage 2024, die zur Teilnahme an der nächsten Runde aufrufen.

„Es ist wieder so weit – wir sind auf der Suche nach Menschen, die an der Ace Community Umfrage teilnehmen möchten! Die Ace Community Umfrage wird vom Ace Community Survey Team – einer community-basierten Ehrenamtlichen-Organisation – in Zusammenarbeit mit der Northwestern University (Evanston, Illinois, USA) durchgeführt. Sie sammelt wichtige Informationen zur Demografie und den Erfahrungen von Menschen in der ace Community (“ace” als zusammenfassender Begriff für Menschen, die sich als asexuell, demisexuell, grau-asexuell oder einer anderen Orientierung des asexuellen Spektrums identifizieren). Die Teilnehmenden haben außerdem die Möglichkeit zu entscheiden, ob ihre Daten auch externen Forschenden zur Verfügung gestellt werden sollen oder ausschließlich unserem Team.

Die Umfrage ist offen für alle Personen, egal ob ace, nicht ace oder noch unsicher. Die einzige Voraussetzung ist ein Mindestalter von 15 Jahren. Da wir möglichst viele Menschen erreichen wollen, um die Diversität der Community möglichst gut einzufangen, freuen wir uns sehr, wenn der Link zu dieser Umfrage mit weiteren, potentiell interessierten Personen oder ace Communitys
geteilt wird.

Hier geht es direkt zur Ace Community Umfrage 2024.

Alle Ergebnisse der Umfrage werden unter https://acecommunitysurvey.org veröffentlicht und können dort eingesehen werden. Automatische E-Mail Updates über neue Ergebnisse oder Ankündigungen (meist englisch) können hier abonniert werden.“

CSD Karlsruhe: Fotos ins Wasser gefallen

Ein Stück vom Infostand-Tisch: eine Sammlung Flyer und Aufkleber auf einer lila Tischdecke.
Da war’s noch trocken am Infostand.

Am 1. Juni 2024 haben wir wahrscheinlich den kühlsten, wenn auch nicht der regenreichsten CSD seit 2012 hingelegt — aber damals war es Mitte April. Jedenfalls kann sich die Verfasserin dieser Zeilen nicht erinnern, dass sie in den letzten Jahren die Jacke wegen der Temparatur statt Regen gebraucht hätte, wenn ein Dach drüber ist.

Der Aufbau um 10 Uhr erfolgte noch im Trockenen. Pünktlich zur Einweisung der Ordnungspersonen fing es dann an zu nieseln, und hörte bis 18 Uhr nicht mehr auf.

Resultat war eine kleine und sehr beschirmte Demoparade, wo wegen der Nässe nicht besonders viel ausdrucksstrark fotografiert wurde. Zudem ist das mit dem Livestream dieses Jahr wohl auch nässehalber nicht so gelungen wie die letzten Jahre, weshalb ich (noch ?) keinen Link habe zu Aufnahmen von der Parade.

Zugegeben, wir haben trotzdem keinen Grund, groß zu klagen, da gegenwärtig — mal wieder — ganze Gemeinden unter Wasser stehen. (Den Betroffenen wünsche ich hiermit starke Nerven und hoffentlich eine gute Versicherung.)

Trotz des eher ungemütlichen Wetters hatten wir zwischenzeitlich gut zu tun am Stand, wobei sich die meisten Menschen schon auskannten und die merkwürdigen Gespräche sich daher in Grenzen hielten. … Wer will schon von einer Person, die nicht zuhört, erklärt bekommen, dass heutzutage niemand mehr zuhört?

Da waren uns doch ahnungslose, aber lernbereite Menschen viel lieber. Unser Glücksrad-Quiz (mit Begriffen aus dem Glossar) leistete da teils gute Dienste. Jedenfalls dürften ein paar mehr Personen jetzt wissen, dass Aromantik existiert und warum wir von einem asexuellen Spektrum sprechen.

Für einen Hach-Moment sorgten die Rosen von Mission Trans*, die wir stilecht — hust — im wassergefüllten Beschwerungsfuß untergebracht hatten. Dank Wasser und Wetter hielten sie so gut, dass wir beim Abbau eine etwas traurig wirkende Passantin damit aufheitern kannten.

Übrigens: Die Stuttgarter Trans Pride ist dieses Jahr am 7. September geplant.

Das (negative) Glanzstück war aber wahrscheinlich die Frage, ob unsere veganen Früchtebonbons aus dem Supermarkt „homosexuell machen“. Tun sie natürlich nicht, so wie es auch keine anderen Möglichkeiten gibt, die sexuelle Orientierung einer Person zu ändern. Aber wir sehen: Selbst bei derartigen Basics sind Teile der Bevölkerung immer noch äußerst schlecht informiert.

Daher wird eins wohl dranbleiben müssen.

Hier auch noch mal vielen Dank an die Hilfe aus dem Verein und von den mehr oder weniger weitgereisten Freiwilligen aus der Pfalz und aus der Stuttgarter Ecke! Ohne euch ginge so war nicht.

Die CSD-Saison rückt näher …

Noch ein paar Tage, dann beginnt der Pride Month, und mit ihm die CSD-Saison für AktivistA.

Ein Frosch in Ace-Farben, der „Be Gay“ (do crimes) sagt.

Wo könnt ihr Menschen von AktivistA im Juni treffen oder wenigstens Flyer abgreifen?

Wir sind mit Infostand und Demogruppe am 1. Juni in Karlsruhe. Im Gepäck für den Infostand sind neben all dem Papier wie immer passende Flaggen, Armbänder und eine erweiterte Buttonkollektion.

Die Demogruppe ist für Aces, Aros, Apls und überhaupt das komplette A*spec offen. Wer spontan bei der Demogruppe mitlaufen möchte, melde sich am Infostand oder vorab z. B. per Discord, Facebook, Insta oder über das Kontaktformular. Denkt bei Demos bitte an wettergerechte Ausrüstung und ausreichend Snacks und Nichtalkoholisches in einer möglichst bruchsicheren Flasche. Gegebenenfalls sind auch Ohrstöpsel sinnvoll, meist wird es recht laut.

 

Eine Woche später, am 8. Juni, ist in Übach-Palenberg der CSD für den Kreis Heinsberg. Dort findet ihr einen Ally mit Flyern, den neuen Broschüren und einer kleinen Ausstattung Goodies.

 

Und noch eine Woche später geht es in Baden weiter: Wir haben am 15. Juni einen Infostand beim CSD Pforzheim.

 

Die weiteren Termine stehen leider noch nicht so ganz fest, wir arbeiten aber an Stuttgart und Hamburg. Wer sich da zum Helfen motiviert fühlt, nutze bitte ebenfalls die gängigen Kontaktmöglichkeiten.

Die EU stärkt deine Rechte – stärke du jetzt die EU!

Queere Verbände rufen zur Teilnahme an Europawahl auf

Vom 6. bis 9. Juni findet in der gesamten EU die Wahl des Europäischen Parlaments statt. Rund vierhundert Millionen Wahlberechtigte in 27 Mitgliedstaaten sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben und über die Zukunft der Europäischen Union zu entscheiden. Dabei geht es auch um die Frage, ob und wie die EU uns lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche bzw. queere Personen (LSBTIQ) sowie Menschen mit HIV und asexuelle und aromantische Menschen vor Gewalt, Hassrede und Diskriminierung schützen soll. Während manche Parteien unseren Schutz weiter ausbauen wollen, wollen andere ihn am liebsten abschaffen. Deine Stimme zählt! Geh wählen, gib queerfreundlichen, demokratischen Parteien deine Stimme, und sprich mit Familie und Freund*innen darüber, wie wichtig die Wahlbeteiligung ist!

Im Zentrum des Fotos ist eine männlich wirkende Person, die man von hinten sieht. Sie trägt einen Regenbogenmundschutz und als Cap eine Europa-Flagge, die in eine Regenbogenflagge übergeht. Wobei vor allem die EU-Flagge zu sehen ist. Denn der Mensch wird teilweise von einer unscharfen Person im rechten Bildvordergrund verdeckt, die ein regenbogenfarbenes Oderteil trägt. Im Hintergrund sind weitere Menschen zu sehen. Das Bild ist offenbar auf einer Pride-Demo entstanden.
Bild: Christian Lue / Unsplash

Rechtsextreme und rechtsradikale Parteien versuchen, die Zeit in Europa zurückzudrehen. Sie wollen die Rechte von LSBTIQ beschneiden, säen in den sozialen Medien Hass gegen uns und hetzen dabei auch gegen andere diskriminierte Gruppen. Was sie in Europa vorhaben, konnten wir in den letzten Jahren in unseren europäischen Nachbarstaaten erleben: In Ungarn, Litauen, Italien und der Slowakei haben sie mit unserer Entrechtung und Marginalisierung bereits begonnen. In Polen, wo ganze Regionen zu „LSBT-freien Zonen“ erklärt wurden, konnte die Entwicklung schließlich durch die Abwahl der Regierung im letzten Jahr gestoppt werden. Immer wieder waren es dabei die europäischen Institutionen, die diese queerfeindlichen Regierungen in die Schranken gewiesen und so Schlimmeres verhindert haben. Europa schützt uns.

Die Wahl am 9. Juni ist eine Richtungswahl.

Es geht um nichts weniger als um die Zukunft der europäischen Demokratie. Deshalb rufen wir queeren Verbände die ganze Community, ihre Verbündeten und alle Demokrat*innen dazu auf, wählen zu gehen und nur die Parteien zu unterstützen, die sich glaubhaft für Menschenrechte und damit auch für Gleichheit und Akzeptanz von LSBTIQ in Europa einsetzen. Wir brauchen wieder einen umfassenden EU-Aktionsplan für Gleichberechtigung von LSBTIQ und einen besseren Schutz vor queerfeindlicher Gewalt, Hassrede und Diskriminierung. Menschenrechtsverletzungen an trans- und intergeschlechtlichen Menschen müssen in Europa endlich aufhören. Rechtliche Lücken bei der Freizügigkeit und der gegenseitigen Anerkennung von Regenbogenfamilien müssen geschlossen werden. LSBTIQ Asylsuchende brauchen ein faires Asylverfahren – auch an den Außengrenzen der EU. Europa muss seinen Beitrag zur Stärkung der Menschenrechte von LSBTIQ weltweit leisten.

Auf dunklem Hintergrund steht folgender Text: "An die Wahlurnen für Menschenrechte und queere Selbstbestimmung in der EU! Am 9. Juni 2024 ist Europawahl - Let's vote!!Unter einer regenbogenfarbenen Trennlinie stehen die queeren Verbände, die den Aufruf zur Wahl unterzeichnet haben: Queere Bildung, Lambda Bundesverband, Bundesverband Trans*, Lesben und Alter, Queeres Netzwerk, Deutsche Aidshilfe, Wirtschaftsweiber, Bisexuelles Netzwerk, CSD Deutschland, AktivitsA, LSVD, dgti
Sharepic der queeren Verbände zur Europawahl

Die EU stärkt unsere Rechte – stärke du am 9. Juni die EU!

Weiter unten findest du Informationen zu den queerpolitischen Positionen der unterschiedlichen Parteien. Du hast die Wahl – deine Stimme zählt. Informiere dich, geh wählen und nimm deine Freund*innen und Familie mit!

Weiterlesen:

Was wollen die Parteien für LSBTIQ* in der EU tun? Wahlprüfsteine EU-Wahl 2024 (lsvd.de)
Europawahl 2024: So wird das EU-Parlament gewählt | WDR Aktuelle Stunde – YouTube
With elections looming, Rainbow Map shows Europe is not equipped against attacks from the far-right | ILGA-Europe

Dies ist ein gemeinsamer Wahlaufruf von:

AktivistA n.e.V. – Verein zur Sichtbarmachung des asexuellen Spektrums
Bundesverband Trans* e.V.
Bundesverband Queere Bildung e.V.
CSD Deutschland e.V.
Dachverband Lesben und Alter e.V.
Deutsche Aidshilfe e.V.
Deutsche Gesellschaft für Trans– und Inter-geschlechtlichkeit (dgti) e.V.
Jugendnetzwerk Lambda e.V.
Lesben- und Schwulenverband (LSVD)
Wirtschaftsweiber e.V.
Queeres Netzwerk – Bundesverband queerer Landesnetzwerke e. V.

IDAHOBITA/ IDAHOBALT*I+

Zunächst einmal: Wir wünschen euch morgen allen einen guten, erfolgreichen Tag gegen Homo-, Bi-, Trans-, Inter-, Aspec*- und Lesben-Feindlichkeit! Ursprünglich als „Internationaler Tag gegen Homophobie / IDAHO“ gegründet, hat er in den letzten Jahren einige Buchstaben hinzugewonnen – zuletzt in manchen Ecken der Bundesrepublik das A und ein L. Und ein Pluszeichen, denn die Liste der Diskriminierungsformen ist damit leider lang nicht zu Ende.

Allerdings: Queerfeindliche Positionen interessiert es meist nicht, ob eine Person ace, lesbisch, bi, schwul und/oder trans ist. Alles, was nicht in ihr Weltbild passt, soll entweder schweigen und/oder sich anderweitig aus dem öffentlichen Raum raushalten.

Normalerweise protestiert die queere Community gegen diese Art Unsichtbarmachung mit öffentlichen Veranstaltungen, Infoständen, Demos und anderem. Leider sind wegen der Unwetterwarnung vor ergiebigem Dauerregen mit Hochwassergefahr dieses Jahr schon ein paar Aktionen draußen abgesagt worden. Am besten schaut ihr bei den Organisationen vor Ort nach, was geplant ist und ob es stattfindet.

Völlig im Trockenen sitzt ihr hoffentlich bei der InSpektren-Livefolge. Lennart von unserem Verein redet mit Finn und Noir über Aspec-Feindlichkeit in Alltag und Gesellschaft und wie wir damit umgehen können. Zu belauschen ist die Aufzeichnung auf dem AspecGerman-Discord-Server, am Freitag, 17.5.2024 ab 19:30 Uhr. Oder, mit Zeitverzögerung, auf den meisten Podcast-Portalen.

 

 

 

 

Presseschau #2

Vorab ein Nachtrag zur letzten Presseschau: In ihr hatte ich einen Text auf web.de weitestgehend unkommentiert gelassen. Daraufhin wies eine Person auf verschiedene Probleme nicht nur mit diesem Text, sondern der Berichterstattung über das Aspec generell hin. Vielen Dank dafür! Ich freue mich, lernen zu dürfen, und generell gilt: Diese Texte geben meine Erfahrungen und mein Wissen wieder. Das Feedback anderer Personen aus den asexuellen und aromatischen Communities ist sehr willkommen!

Hier einige der Punkte, die fehlten:

  • Auch wenn eine Person ace UND aro ist, stellen Artikel oft alles unter das Framing der Asexualität.
  • Bemerkungen wie „asexuelle Personen sind nicht traumatisiert / krank / bindungsgestört / autistisch / behindert“ marginalisieren Aces, die, wie Menschen anderer Orientierungen auch, genau all das sein können.

  • Asexualität wird oft noch pathologisiert. Besser als die Person, die mich auf meine Oberflächlichkeit hinwies, kann ich’s auch nicht sagen: „Im Text wird ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie befragt. Wenn der sagt, dass Asexualität nicht behandlungsbedürftig ist, ist das an sich gut. Aber: Asexualität wird nach wie vor im ICD-11 pathologisiert. Die Psychiatrie hat uns immer pathologisiert und hört erst allmählich damit auf, weil seit über 20 Jahren Aktivist*innen diese Strukturen bearbeiten. Aces haben ca. 15 Jahre lang selbst Konzepte entwickelt und community research betrieben, jetzt reißen Akademiker*innen die Themen an sich und und schlagen Profit (Zitationen, Ruhm, Jobchancen) daraus, ohne uns zu referenzieren. Ich finde es mit wenigen Ausnahmen inakzeptabel, Leute dieses Systems nach der Validität von Asexualität zu befragen. Das suggeriert zudem, dass Asexualität eine Störung sein und erst die „Fachmeinung“ das final bestätigen oder verneinen könnte. Das Gegenteil ist der Fall: Wir wussten von Anfang an, dass unsere sexuelle Orientierung valide ist und haben Jahrzehnte des Aktivismus gebraucht, um solche Leute zu überzeugen.“

Nochmals tausend Dank! Weiter geht’s mit ein paar neuen Fundstücken:

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