CSD Karlsruhe, wir kommen

Nachdem letztes Jahr nur eine Demo stattfand, ist 2022 in Karlsruhe wieder ein Familienfest für den CSD angesagt.

Am 4. Juni kommen wir mit einem Infostand auf den Karlsruher Marktplatz und freuen uns auf Besuch von euch! Neben Infos über das asexuelle Spektrum haben wir nun auch eine aromantische Grundausstattung im Gepäck.

Details zum Event gibt es auf der Internetseite des CSD Karlsruhe e.V.

Das Motto „Queer ist kein Hobby“, soll dieses Jahr vor allem auf die Bedürfnisse von queeren Jugendlichen aufmerksam machen. Aber auch für Erwachsene ist ihre sexuelle Orientierung oder ihre geschlechtliche Identität nichts, was sie zum Feierabend ablegen können wie Berufskleidung.

Zwecks standesgemäßer Freizeitgestaltung können wir verlautbaren, dass wir für die Benefiz-Verlosung des CSD-Vereins Bücher von unserem Vereinsmitglied Carmilla DeWinter bereitstellen wollen. Alle drei enthalten Aces bzw. Aroaces: Die A-Karte, Lokis Fesseln und Albenzauber.

Beim CSD Karlsruhe haben wir erstmals Aro-Merch im Gepäck, und außerdem gibt es was zu gewinnen.

Nun bleibt uns nur noch, auf uns gewogene höhere Gewalten und gutes Wetter zu hoffen, nachdem wir letztes Jahr fast weggeschwommen sind …

 

 

 

IDAHOBITA / IDAQ

Ist möglicherweise ein Cartoon von eine oder mehrere Personen und Text „Internationaler Tag gegen Queerfeindlichkeit LGBTQIA+ AktivistA“

Heute ist der Internationale Tag gegen Queerfeindlichkeit! Häufig auch bekannt als IDAHOBIT(A+), also International Day Against Homo-, Bi-, Inter- and Transphobia. Dieser Aktionstag hat nach und nach immer mehr Buchstaben dazu bekommen, los ging es mal, je nachdem wo man nachschlägt, nur mit dem „H“, oder auch noch dem „T“. Leider fällt das „A“, auch innerhalb der queeren Community, oft hinten runter. Wir wissen also genau, wie blöd es ist, wenn mensch sich in den Buchstaben nicht wiederfindet. Deshalb haben wir uns für die Bezeichnung „Internationaler Tag gegen Queerfeindlichkeit“ entschieden.

Feindlichkeit gegen Menschen auf dem asexuellen Spektrum sieht nicht unbedingt so aus, wie das, woran Menschen bei Worten wie Homophobie oder Transphobie denken. Ähnliches gilt für Menschen auf dem aromantischen Spektrum.

Trotzdem gibt es Anfeindungen, Ausgrenzung und Diskriminierung gegen Menschen im Aspec*. Nur so viel zur Illustration: Nach Zahlen aus der Ace Community Survey von 2019 trauen sich über 50 % alles Aces nicht sich bei ihren Familien zu outen, aus Angst vor negativen Reaktionen. Das sollte deutlich machen, warum auch Menschen aus dem Aspec beim Internationalen Tag gegen Queerfeindlichkeit mit bedacht werden müssen.

Viel Regen und eine Portion Mohrrüben: zehn Jahre AktivistA

Am 2. Mai wird der Verein AktivistA zehn Jahre alt. Ein Rückblick von Irina, die fast von Anfang an dabei war, inklusive einiger bisher unveröffentlichter Fotos.

Gerade vor einigen Wochen wurde ich für eine Radiosendung wieder einmal interviewt und als Sprecherin des Vereins AktivistA e.V. vorgestellt. Das musste ich sofort richtigstellen: „Wir sind gar kein eingetragener Verein, aber gemeinnützig sind wir.“ Tatsächlich sind für eine Eintragung sieben Mitglieder erforderlich und gegründet wurde AktivistA von drei engagierten Menschen in Baden-Württemberg.

Irina und Carmilla auf dem tcsd 2012 in Berlin

Das war 2012 und im gleichen Jahr stieß ich hinzu. Ich wohnte damals in Berlin, die Hürden für eine Teilnahme am offiziellen CSD der Hauptstadt waren recht hoch, jedoch wurde in jenen Jahren auch der sog. Transgeniale CSD veranstaltet, zu dem jede:r einfach dazustoßen konnte. Auf dem Foto oben sieht man nicht nur, dass Carmilla und ich damals jünger waren – wir halten auch etwas Orangefarbenes in den Händen und zwar die erste Auflage unserer Flyer. Die nächste war grellgrün und dann konnten wir irgendwann ein hauptberuflich im Grafikdesign tätiges Mitglied aufnehmen. Seitdem sieht unser Material ordentlich aus und es ist im Laufe der Jahre immer mehr dazugekommen, wie auf dem folgenden Bild zu sehen.

Diverse Flyer und Broschüren auf der AktivistA 2021 in Stuttgart

Verändert hat sich mit zunehmendem Alter des Vereins nicht nur das Aussehen unserer Flyer und Broschüren, auch unser Infostand für CSD-Straßenfeste hat sich weiterentwickelt. Als ich 2012 auf dem CSD-Sommerfest in Stuttgart erstmals dabei war, sah unser Auftritt so aus:

Nur eine Bank und ein Tisch und kein Dach. Da der CSD-Tag wie später diverse andere eher nass ausfiel, stellte sich dies als unpraktisch heraus. Das empfindliche Papier mussten wir mit einer Folie abdecken (was natürlich den Zugriff erschwerte), wir selbst quetschten uns unter Regenschirme und müssen einen recht mitleiderregenden Anblick abgegeben haben.

Heute sieht das alles professioneller aus, nämlich ungefähr so:

Infostand auf dem CSD Stuttgart 2019

Mit Dach, mit Rückwand, mit mehreren Flaggen!

In all den Jahren hatten wir natürlich auch immer netten Standbesuch. Zum Beispiel 2014 auf dem Straßenfest des CSD Rhein-Neckar in Mannheim:

Unser Infostand auf dem CSD-Straßenfest 2014 in Mannheim

2014 war rückblickend betrachtet unser letztes „ruhiges“ Jahr. Wer einen Blick auf die Liste unserer Aktivitäten wirft, wird feststellen, dass diese im Jahr 2015 förmlich explodierten. Wir veranstalteten nicht nur unsere erste Konferenz in Stuttgart, wir legten auch mit Interviews und Vorträgen richtig los. Mich verschlug es ab 2015 in diverse norddeutsche Städte. Einmal schliefen mir einige sehr junge Teilnehmende auf einer Wochenend-Blockveranstaltung ein, ein anderes Mal irriterte mich eine Person in der ersten Reihe durch den lautstarken Verzehr von Mohrrüben, doch es überwog klar das Positive. Es ist schön, Menschen Wissen vermitteln zu können.

Dabei sollten wir auch nicht vergessen, dass das Ganze ohne die Unterstützung von Personen außerhalb des Vereins nicht möglich wäre. An dieser Stelle also ein Gruß und Dank an unser Netzwerk.

Irina und Carmilla auf dem CSD 2014 in Berlin

2014: Outfits und Pose stimmen bereits, dafür ist die Schrift auf dem Schild so dünn geschrieben, dass man sie nicht erkennen kann, und wir tragen jeweils mehrere Kilo Flyer in Taschen herum (eine im Bild zu sehen, die andere hinter dem Körper verborgen, aber ebenfalls voll). Das geht doch noch besser!

Ein Teil unserer Fußgruppe auf dem CSD Berlin 2016

2016: Ja, es geht besser. Die Aufschrift auf dem neuen Schild ist weithin sichtbar und das Material wird im Bollerwagen durch die Gegend gekarrt. Unser roter Helfer folgte mir im Herbst 2018 nicht von Berlin nach Hamburg, er ging beim Umzug verloren. In dankbarer Erinnerung…

Zwei Suchbilder: Welcher persönliche Gegenstand von mir (der farblich eher ins aromantische Spektrum passen würde) hat sich jeweils auf das Foto gemogelt?

Infostand auf dem CSD Braunschweig 2019
Infostand auf dem Parkfest Berlin-Friedrichshain, 2017

Sowohl in Braunschweig als auch in Berlin-Friedrichshain war eine Teilnahme mit einem Infostand übrigens nur dadurch möglich, dass die Stände selbst (und in Braunschweig sogar die Klappstühle) gestellt wurden. Das ist einfach super für kleinere Vereine, die ihr Mobiliar nicht in mehrfacher Ausführung besitzen. Allerdings riss man sich am Berliner Holztisch gemeine Splitter ein – im darauffolgenden Jahr hatten wir dann eine Tischdecke. Wer auf dem ersten Bild genau hinsieht, wird feststellen, dass da überall kleine Steinchen liegen. Die Erklärung: Es war sehr windig, wir hatten nichts zum Beschweren dabei, also lief jemand schnell in den nächsten Laden für Dekokram und kam mit einer Packung Zierkiesel zurück. Sah komisch aus, erfüllte aber den gewünschten Zweck. Wind sollte man bei Infoständen ebenso wie Regen einplanen.

Gestärkt durch diese und andere Erfahrungen starten wir in die nächsten zehn Jahre. Einiges haben wir bisher bewirkt, das asexuelle Spektrum hat an Sichtbarkeit gewonnen, doch es gibt noch viel zu tun.

 

 

Ein Sachbuch ließ sich lange nicht so gut lesen

Nachdem wir bisher meistens Romane vorgestellt haben, heute mal ein Sachbuch. Anfang Januar ist „[Un]sichtbar gemacht. Perspektiven auf Aromantik und Asexualität“ erschienen, herausgegeben von Annika Baumgart und Katharina Kroschel, online auch bekannt als ace_arovolution.

Das Buch "(Un)sichtbar gemacht. Perspektiven auf Aromantik und Asexualität"
„[Un]sichtbar gemacht. Perspektiven auf Aromantik und Asexualität“ von Annika Baumgart und Katharina Kroschel
Der Verein hat ein Rezensionsexemplar angeboten bekommen und da haben wir doch direkt zugegriffen. Und passend zur Aro-Week kommt nun die Rezension.

In aller Kürze lässt sich sagen: Ich kann das Buch allen Menschen nur wärmstens ans Herz legen! Es hat eigentlich für alle Interessengruppen was zu bieten. Für Menschen die sich selbst auf dem Aspec verorten, für Allys und solche die es werden wollen, für Menschen, die ein akademisches Interesse am Thema haben…Alles in allem gebe ich dem Buch 5 von 5 Froschgrüne-Kuchenstücke.

Zum Aufbau des Buches

Das Buch ist insgesamt in fünf Teile untergliedert: Grundlagen, Geschichte, Diskriminierung, Beziehungsweisen und Aromantische und Asexuelle Symbole. Jeder dieser Teile besteht aus einer Vielzahl von Unterkapiteln, die in der Regel nicht länger als zwei oder drei Seiten sind. Dadurch lässt sich das Buch gut Häppchenweise lesen. Zwischen den einzelnen Kapiteln eingestreut sind immer wieder Texte von Menschen, die sich auf die eine oder andere Weise auf dem Aspec verorten und ihre persönlichen Erfahrungen und Gedanken teilen. Obwohl es also ein Sachbuch ist, hat es durch die selbstverfassten Texte auch eine gewisse literarische Komponente.

Mit den Unterkapiteln verbindet sich ein erster Kritikpunkt, was die Handhabung des Buches betrifft. Es gibt immer wieder Verweise auf bestimmte Kapitel, in denen Aspekte näher vertieft werden, die an der aktuellen Stelle nur angetippt werden. Aber da das Inhaltsverzeichnis nur die Hauptteile aufführt, blättert mensch sich ziemlich nen Wolf, um den Verweisen zu folgen. Da wäre es für die nächste Auflage hilfreich entweder das Inhaltsverzeichnis zu überdenken, oder die Verweise um die entsprechenden Seitenzahlen zu ergänzen.

Ein paar Worte zum Inhalt

Als Historikerin kann ich sagen, dass mich besonders der Geschichtsteil sehr begeistert hat. Zumal queere Geschichtsschreibung immer ihre Schwierigkeiten mit sich bringt. Die Sprache, die wir heute verwenden hat sich meist erst in den letzten 150 Jahren entwickelt (wenn überhaupt), die Empfindungen und Orientierung sind aber natürlich so alt wie die Menschheit. Besonders spannend fand ich persönlich hier den Verweis auf die Antike, in der bereits unterschiedliche Formen von Liebe unterschieden wurden, und die so einen Anschlusspunkt für das moderne Split-Attraction-Model bietet.

Recht schwer fiel mir hingegen die Lektüre des Teiles zur Diskriminierung. Als Person die selbst aroace ist, hat es mich ziemlich runtergezogen hier so detailliert all die belastenden Aspekte und Diskriminierungsformen vor Augen geführt zu bekommen. Und wenn ich nicht diese Rezension zum Ziel gehabt hätte, hätte ich den Abschnitt wahrscheinlich übersprungen – zumindest für den Moment. Menschen die alloromantisch und allosexuell sind lege ich ihn hingegen sehr ans Herz. Gerade auch innerhalb der queeren Community, da er sehr deutlich macht, wie vielfältig Diskriminierung sein kann. Leute die sich selbst im Aspec verorten möchte ich zumindest darauf hinweisen, dass das nicht gerade leichte Kost ist.

Nach den fünf Hauptteilen finden sich dann noch Verweise auf Ressourcen und ein Glossar. Ebenfalls fast als Glossar lässt sich die umfangreiche Übersicht an (ausgewählten) Labels und Mikrolabels bezeichnen, die sich bereits im Grundlagenteil findet (S. 24-29). Was die Definitionen der Labels betrifft, wird es sicherlich an einigen Stellen innerhalb der Community Meinungsverschiedenheiten geben. Aber da halte ich mich mal raus. Es wird von den Herausgeber*innen deutlich gemacht, dass die Begrifflichkeiten zum Teil noch im Fluss sind oder es verschiedene Definitionen gibt. Damit kann ich gut leben, da muss ich nicht wegen ein paar Feinheiten, die ich vielleicht persönlich anders sehe jemandem einen Strick draus drehen.

Ein bisschen was zu meckern gibt’s immer

Die Ressourcen bringen mich zum Abschluss aber noch zu einem weiteren, und auch etwas persönlichem, Kritikpunkt. Und zwar wird an verschiedenen Stellen (zu Recht) festgestellt, dass es bisher wenige deutschsprachige Informationen und Ressourcen zu Asexualität, Aromantik und den jeweiligen Spektren gibt. Diverse Sachen, die es aber trotz allem gibt, werden nicht genannt.

Etwas frustrierend war hier, dass es zwar einen kurzen Hinweis auf AktivistA gibt (S. 81f), aber mit keiner Silbe darauf hingewiesen wird, dass wir seit Jahren Flyer und Broschüren herausgeben und die kiloweise im ganzen Land verschicken. Vielleicht auch für uns im Jahr unseres zehnjährigen Bestehens ein Anlass unsere Kommunikationsstrategie innerhalb der Community mal zu überdenken.

Ähnlich schade fand ich, dass das Queer Lexikon, dass ebenfalls schon lange gute Informationen zum Thema verbreitet gar keine Erwähnung gefunden hat.

Wünsche für die zweite Auflage

Und auch sonst hätte ich ein paar Ergänzungen für die Ressourcenseiten. Wobei es sich hier jeweils um Veröffentlichungen handelt, die noch nicht so lange in der Welt sind. Ich gehe mal davon aus, dass das Fehlen eher Corona-bedingten Verzögerungen im Erscheinen des Buches geschuldet ist.

Jedenfalls würde ich mich bei einer 2. Auflage freuen auch auf „Das asexuelle Spektrum. Eine Erkundungstour“ von Carmilla deWinter hingewiesen zu werden. Ein deutschsprachiges Sachbuch, dass nach diversen Pandemiehürden seit Anfang März 2021 auf dem Markt ist. Oder bei den Online-Ressourcen zu Aromantik auf den Blog AktivAro, der seit Anfang Mai 2021 zahlreiche Beiträge zu Aromantik auf Deutsch online gestellt hat. Und da aller guten Dinge bekanntlich drei sind, und sich auch belletristische Hinweise finden, wäre da dann noch die Anthologie „Beweisstück A“ zu nennen, die von Carmilla deWinter und Carmen Keßler herausgegeben wurde und eine reiche Sammlung an Kurzgeschichten aus dem Aspec bietet.

Nachdem das Fazit im Grunde auch schon am Anfang des Textes stand, noch mal zum Schluss: Unbedingt empfehlenswert zu lesen, aber ein paar Wünsche für eine 2. Auflage bleiben noch offen.

AktivistA 2022 Aufruf für Beiträge / Call for submissions

Throwback zur Konferenz im letzten Jahr

Auch wenn momentan noch die Omikron-Welle läuft, werden ja schon wieder die nächsten Lockerungen diskutiert. Und wir sind optimistisch, dass wir dieses Jahr wieder unser überregionales Treffen mit Konferenz in Stuttgart abhalten können. Die Räumlickeiten in der Weissenburg sind jedenfalls schon mal gebucht und zwar für den 17. und 18. September.

Für ein buntes und informatives Programm am Samstag sind wir daher wieder auf der Suche nach Beiträgen. Wir haben Platz für zwei Vorträge oder ähnliches von je ca. 45 Minuten. „Ähnliches“ kann zum Beispiel ein Workshop, ein Film oder was euch sonst noch so einfällt sein. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Um einen Programmpunkt anzubieten ist es nicht notwenig Mitglied im Verein zu sein.

Wenn ihr also eine coole Idee habt, wie ihr uns den Samstag bereichern wollt, schreibt uns bitte über das Kontaktformular oder an die E-Mailadresse corinna(bei)asex-web(punkt)de.

Thematisch freuen wir uns über alles was so mit der queeren Community zu tun hat, natürlich gerne mit Bezug oder im Verhältnis zum asexuellen Spektrum. Auch abhängig von den dann geltenden Coronaregeln erwarten wir ca. 25 bis 40 Menschen verschiedener Altersgruppen und mit sehr unterschiedlicher Vorbildung, also eine bunte Mischung.

Wie gehabt tragen wir die Fahrtkosten und die Kosten für das Mittagessen. Ein kleines Honorar winkt ebenfalls.

Buntes Community-Programm für die Aro Week

Es dauert nicht mehr lang, dann beginnt die Aro Week. Sie findet jedes Jahr in der Woche nach dem Valentinstag statt, also diesmal vom 20. bis 26. Februar.

Ähnlich wie schon während der Ace Week, gibt es auch hier wieder ein buntes Programm von und für die Community auf dem Aspec* German Discord. Jeden Tag gibt es Lesungen, Diskussionsrunden oder sogar eine Podcast-Aufzeichnung, bei der mensch live dabei sein und Mäuschen spielen kann. Also schaut unbedingt mal vorbei 😉

Geplante Aktionen zur Aro Week 2022

Endlich auf Deutsch: Loveless von Alice Oseman

Nachdem wir 2020 die englische Version von Alice Osemans Loveless besprochen hatten, erreichte uns 2021 vom Loewe-Verlag eine erfreuliche Nachricht. Das Buch sollte auf Deutsch erscheinen. Ob AktivistA ins Verzeichnis nützlicher Adressen dürfte?

Natürlich haben wir zugestimmt. Und sogar ein Belegexemplar bekommen! Dies ist also das erste Mal in meinem Leben, dass ich (Carmilla) ein Belegexemplar rezensiere. (Eine weitere Vergütung dieser Rezension ist nicht erfolgt. Wir wurden außerdem nicht um Werbung gebeten.)

Ganz kurz noch mal: Worum geht es bei Loveless?

Die achtzehnjährige Georgia ist zum Schulabschluss noch ungeküsst. Im ersten Semester an der Uni will sie dringend etwas daran ändern. Schließlich möchte sie nicht Loveless sein — ohne Liebe. Dazu bittet sie ihre Mitbewohnerin Rooney um Rat. Alles gerät außer Kontrolle, als Rooney auffällt, dass Georgias bester Kumpel in sie verliebt ist. Rooney ermuntert Georgia, da etwas draus zu machen, obwohl Georgia (noch?) gar nicht zurückverliebt ist.

Kleine Kritteleien

Es gilt zu beachten, dass die Rezensentin häufiger dafür bezahlt wird, anderer Menschen Texte zu lektorieren oder korrigieren. Persönlich hätte ich als Lektorin um weniger Kursive und Großbuchstaben gebeten. Zudem lässt der Buchsatz im Print an Sorgfalt zu wünschen übrig.

Was erwartet die Lesenden?

Ihr bekommt eine asexuell-aromantische Selbstfindung:

Ich hatte mein ganzes Leben damit verbracht zu glauben, dass romantische Liebe auf mich wartete. Dass ich sie eines Tages finden würde und dass ich dann endlich glücklich sein würde.

So was habe ich auch mal geglaubt. Insofern ist das nicht nur ein Buch für Aces, sondern auch für solche, die vielleicht einen Stups in die Richtung aro und/oder ace brauchen. Und zuletzt für alle, die Romane mögen, in denen Freundschaften gefeiert werden.

Dazu serviert Oseman Irrungen fast Shakespear’schem Ausmaßes, viel Humor, kluge Gedanken über die Natur der Liebe und ein völlig unromantisches Happy End.

Der Stil ist locker-flockig. Oseman beherrscht ihre Spannungsbögen und zeichnet außerdem liebevoll runde Figuren, die ich einfach umarmen will.

Auch an der Qualität der Übersetzung ist nicht zu kritteln. Die lässt nicht ahnen, dass ein englisches Original dahintersteckt.

Formalia

Alice Oseman: Loveless: Wann endlich beginnt meine Story? Erhältlich überall im Buchhandel unter der ISBN 978-3-7432-1219-0 (Taschenbuch) oder ISBN 978-3-7320-1751-5 (ePUB).

Für mehr: Vorstellungsseite des Verlags.

 

Jetzt vorbereiten: Bald ist Aromantic Spectrum Awareness Week!

Neben der Ace Week gibt es seit einigen Jahren auch eine Aromantic Spectrum Awareness Week. Kurz: ASAW. Es ist eine Woche, um auf das aromantische Spektrum aufmerksam zu machen. Sie findet immer in der vollen Woche nach dem Valentinstag statt, als Gegenpol zur allgemeingültig erklärten romantischen Liebe. Dieses Jahr ist das die Woche vom 20. bis zum 26. Februar.

Nun sind nicht alle aromantischen Menschen asexuell, und nicht alle Menschen auf dem asexuellen Spektrum verorten sich auf dem aromantischen Spektrum. Wenn wir den großen Umfragen des Ace Community Survey Teams glauben dürfen, sind etwa 50 Prozent aller Aces gleichzeitig aro.

Ein Plakat für Aces und Aros, 2018 beim CSD Köln entdeckt.

Bislang haben wir darauf nur in Vorträgen und in der Broschüre hingewiesen. Höchste Zeit also, dass es auch separates Papier gibt.

Auf unserer Gedrucktes-Seite könnt ihr ein Info-Faltblatt bestellen. Außerdem gibt es neue Buttons.

Online findet ihr Informationen und Blogeinträge auf Deutsch bei AktivAro. Wir hoffen, dass wir demnächst in Kooperation einen weiteren Flyer auf die Beine stellen können.

Der Discordserver Aspec*German ist schon mitten in der Event-Planung für die AroWeek, ihr könnt dort gerne mitmachen bzw. teilnehmen. Mehr Infos gibt es im Kanal #event-planung.

Auf Englisch könnt ihr bei AUREA und der Webseite der ASAW weiterstöbern.

 

Zum Fest: Geschenke! Bzw. Geld zu beantragen

Das zweite Pandemiejahr hat uns als Verein einiges an Spontaneität abverlangt — da sind wir sicher nicht die Einzigen.

Wir hoffen, dass ihr das alles einigermaßen überstanden habt und hoffen, dass sich die Lage 2022 wieder etwas normalisiert. Gerade die Stammtische haben ja sehr unter den diversen Lockdowns und Zugangsbeschränkungen gelitten.

Für die Feiertage wünschen wir euch, dass ihr sie entspannt und in möglichst netter Gesellschaft verbringen könnt. Weihnachten ist für viele nicht-heterosexuelle Menschen ja teilweise sehr anstrengend.

Text im Bild: Frohe Weihnachten! Habt ein paar ace Tage, egal was ihr macht. — Danke an Lou für diese Grafik!

 

Passend zur Saison schalten wir auch ein neues Feature frei!

Manchmal hat unser Vereinchen mehr Geld, als wir ausgeben können. Wir haben oft einfach nicht genug Leute, die die Arbeit machen. Anderswo haben Menschen vielleicht gute Ideen für das asexuelle Spektrum, aber kein Geld und keine Lust, in einem Verein zu sein. Um diese zwei Interessen zusammenzubringen, könnt ihr bei uns Geld beantragen. Habt ihr ein Projekt habt, das dem asexuellen Spektrum zugute kommt? Seid ihr bereit, die nötige Arbeit zu übernehmen? Dann schaut mal auf der neuen Unterseite vorbei!